Laute Stimmen im Netz
Künstler sollen am Weihnachtsmarkt "für lau arbeiten"
In Wien kehrt mit der Eröffnung der Christkindlmärkte wieder weihnachtliche Stimmung ein. Allerdings herrscht unter den Musikern und Chören große Wut.
Am vergangenen Freitag war es endlich so weit! Der beliebte Weihnachtsmarkt Schloss Schönbrunn öffnete wieder seine Pforten. Allerdings sorgte eine Ansage der Veranstalter für großen Ärger bei den Wiener Musikanten und Chören. Eine Entlohnung für Künstler, die am Weihnachtsmarkt auftreten, wäre demnach nicht möglich.
Diesbezüglich machte auf Facebook ein Screenshot der besagten Nachricht die Runde. In der soll das Team des Weihnachtsmarkts Schloss Schönbrunn interessierten Künstlern Folgendes mitgeteilt haben: "Leider haben wir in diesem Jahr kein Budget für Gagen, aber wir hoffen dennoch, dass ihr die Möglichkeit nutzen möchtet, Euer Können und Eure Leidenschaft vor einem stimmungsvollen Publikum in der einzigartigen Kulisse von Schönbrunn zu präsentieren."
"Vom Christbaumkugelverkäufer bis zum Bauernkrapfenbäcker darf natürlich jeder verdienen. Nur die Musiker sollen für lau arbeiten. Es ist einfach traurig, dass sich nichts verändert hat!", ärgert sich der Verfasser des Facebook-Posts.
"Frechheit"
Auch einige Musiker fühlen sich hintergangen und ließen ihren Ärger in den Kommentaren kund: "Lasst uns alle dort bewerben - und dann gehen wir nicht hin!" oder "Ist doch okay, wenn sie Amateure auftreten lassen wollen, die vielleicht schief singen. Wird die Ohren des Publikums begeistern". Ein User wütet: "Ich wünsche dem Weihnachtsmarkt die traurigste Katzenmusik, die je gespielt wurde."
Eine weitere Dame schreibt: "So eine Frechheit! Und das noch dazu beim Weihnachtsmarkt, eine der meistbesuchten Attraktionen in Wien. Zum Schämen, wirklich!"
Hohe Investitionen
Auf "Heute"-Anfrage äußerte sich der Veranstalter wie folgt zu dem Vorfall: "Unsere Nachricht erging als Antwort an Künstler:innen, die bereits vor Wochen und Monaten mit der Anfrage auf uns zukamen, am Weihnachtsmarkt Schloss Schönbrunn auftreten zu dürfen. Diese Art von Auftritten war jedoch, aufgrund der hohen Erstinvestitionskosten (für u.a. über 100 neue Hütten), für dieses Jahr nicht geplant."
Der Vorschlag, dass die Künstler ohne finanzielle Vergütung auftreten können, entstand im Nachhinein: "Wir haben überlegt, diesem Wunsch nachzukommen und diese Auftritte zu ermöglichen. Im Nachhinein erkennen wir, dass dieser Ansatz falsch war. Wir stehen dazu, dass Kunst immer eine angemessene Wertschätzung und Entlohnung verdient und werden auch zukünftig danach handeln."
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Auf den Punkt gebracht
- In Wien sorgt die Eröffnung des Weihnachtsmarkts Schloss Schönbrunn für Unmut unter Musikern und Chören, da die Veranstalter angekündigt haben, keine Gagen für Auftritte zahlen zu können
- Diese Entscheidung, die auf Facebook für Empörung sorgte, wurde von den Veranstaltern später als Fehler anerkannt, wobei sie betonten, dass Kunst immer angemessene Wertschätzung und Entlohnung verdient