Fussball
Kühbauer-Eklat – so reagieren Rapid und Austria
LASK-Trainer Didi Kühbauer beschimpfte das polnische Team Wisla Krakau als "Drecksvolk", bleibt aber im Amt. Wie würden andere Klubs reagieren?
Am Sonntag trifft der LASK im Cup-Viertelfinale auf Austria Klagenfurt. Dank Trainer Didi Kühbauer ist die Partie nur eine Randnotiz. Denn der Coach leistete sich in der Vorbereitung ein grobes Verbal-Foul, teilte im Testspiel gegen Wisla Krakau kräftig aus – rassistische Beleidigungen inklusive.
Nach einer Härteinlage schimpfte der 51-Jährige: "Was is mit den Belämmerten? Sind die noch dicht? It's a friendly game. Hey, we play a friendly game, du Shithead, du. Okay? Shithead. Shut the fuck up. Räudiges Volk. Drecksvolk."
Kühbauer entschuldigte sich später. Vom LASK wurde der Eklat "intern in aller Deutlichkeit und entsprechender Härte besprochen und sanktioniert."
Wie würden andere Klubs reagieren, wenn ihr Coach derartige Skandal-Aussagen von sich gibt? "Heute" fragte bei den Bundesliga-Sportdirektoren nach. "Er weiß selbst, dass es nicht richtig war, er hat sich öffentlich entschuldigt. Viel mehr will ich gar nicht dazu sagen", meint Rapids Markus Katzer. Auch Manuel Ortlechner von der Austria bleibt vage: "Wir haben eine klare Meinung dazu, aber die werde ich hier nicht äußern. Damit ist glaube ich alles gesagt."
„"Das hat in der Gesellschaft keinen Platz"“
Deutlich wird Lustenau-Sportboss Alexander Schneider. "Es darf nicht vorkommen. Wir haben alle unterschiedliche Nationalitäten und Charaktere in der Mannschaft. Das hat in der Gesellschaft oder im Fußball keinen Platz."
Die Statements von Christoph Freund, Andreas Schicker und Co. seht ihr im Video:
"Heute" informierte auch Testspiel-Gegner Wisla Krakau über die Geschehnisse, bat um eine Stellungnahme. Die Polen gehen in die Defensive. "Die Teamvertreter, darunter auch das Trainerteam, haben den Vorfall aufgrund mangelnder Deutschkenntnisse nicht mitbekommen. Sie konzentrieren sich außerdem auf ihr Team und das Geschehen auf dem Feld. Daher möchten wir das nicht weiter thematisieren."
Die Angelegenheit dürfte für Kühbauer noch ein Nachspiel haben. Die Bundesliga und der ÖFB prüfen, ob ein Verfahren eingeleitet wird.