Beim krisengebeutelten Zweirad-Hersteller mit Hauptsitz in Mattighofen (Bez. Braunau) begann die Woche mit einer außerordentlichen Hauptversammlung. Im sogenannten House of Brands in Munderfing (Bez. Braunau) lud die Muttergesellschaft Pierer Mobility AG am Montag zu Gesprächen über die weitere Zukunft des Konzerns.
Wie berichtet, zieht die Pleite unzählige Entlassungen nach sich. Vor Weihnachten wurde 250 Mitarbeitern die Kündigung ausgesprochen, vor einigen Tagen waren es noch 288 zusätzliche.
Gewerkschafts-Regionalsekretär (GPA) Mario Moser-Luger ließ vor dem Termin gegenüber "Heute" kein gutes Haar an der Führungsetage: Er verstehe nicht, warum der Vorstand "nicht rechtzeitig auf die Krise reagiert hat und der Aufsichtsrat seiner Kontrolle nicht nachgekommen ist".
"Wieso haben die Prüfer der KPMG (Wirtschafts- und Steuerberatungsgesellschaft; Anm.) nichts bemerkt?", fragt sich Moser-Luger außerdem.
Unterdessen wurde bekannt, auf welche Art und Weise das Unternehmen ordentlich einsparen will: Zum einen ist eine Reduktion vom Zwei- auf einen Ein-Schicht-Betrieb geplant. Zum anderen sollen weitere Fertigungsbereiche nach Indien und China verlagert werden.
Wie die "Oberösterreichischen Nachrichten" erfahren haben, wurde nun auch eine Abkehr von der Vielmarken-Strategie angedeutet. Eine Konzentration auf die "Kernmarke" KTM stehe im Vordergrund. Weiters sprach der neue CEO Gottfried Neumeister von "Anpassung Personalstand" und von "straffem Kostenmanagement".