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Krypto-Wunderkind drohen über 100 Jahre Gefängnis

Vor einem Jahr war Sam Bankman-Fried noch ein Star-Unternehmer. Jetzt steht das einstige Krypto-Wunderkind vor Gericht.

Newsdesk Heute
<strong>Sam Bankman-Fried</strong> wird in New York der Prozess gemacht.
Sam Bankman-Fried wird in New York der Prozess gemacht.
MICHAEL M. SANTIAGO / AFP Getty / picturedesk.com

Fast ein Jahr nach dem spektakulären Zusammenbruch der Kryptowährungs-Börse FTX hat der Prozess gegen ihren Mitgründer Sam Bankman-Fried begonnen. US-Ermittler werfen dem 31-Jährigen Betrug vor. Er habe Mittel von Kunden ohne deren Wissen abgezweigt und sich persönlich bereichert, heißt es in der Anklage. Bankman-Fried weist die Vorwürfe zurück.

Der Prozess in New York begann am Dienstag mit der Auswahl der Geschworenen, wie ein Sprecher des Gerichts bestätigte. Die Verhandlung ist auf rund sechs Wochen angesetzt. Es wird erwartet, dass in einem ungewöhnlichen Schritt auch Bankman-Fried selbst aussagen könnte.

Vermögen von 26 Milliarden Dollar

Der charismatische Jungunternehmer mit Lockenkopf und einer Vorliebe für kurze Hosen wurde ein Krypto-Star, der Medien, Politikern und der Öffentlichkeit die komplizierte Welt der Digitalwährungen griffig erklären konnte. Sein Vermögen wurde zwischenzeitlich auf 26 Milliarden Dollar geschätzt.

Das Geschäftskonstrukt brach jedoch zusammen, als bekannt wurde, dass FTX Kundengelder teilweise nutzte, um den ebenfalls von Bankman-Fried gegründeten Krypto-Investmentfonds Alameda Research zu stützen, der teils hoch riskante Investitionen tätigte. Anleger zogen in Panik ihre Fonds ab, was zur Pleite von FTX führte.

Ihm drohen mehr als 100 Jahre Haft

Bei einer Verurteilung drohen Bankman-Fried in der Spitze mehr als 100 Jahre Haft. Es gibt insgesamt sieben Anklagepunkte, die von Betrug bis zur Verschwörung mit dem Ziel der Geldwäsche reichen.

FTX war einer der größten Handelsplätze für Kryptowährungen wie Bitcoin. Zugleich gab FTX ein eigenes Kryptogeld mit dem Namen FTT heraus. Nachdem im Herbst vergangenen Jahres Zweifel an der finanziellen Situation der Krypto-Börse aufkamen, begannen Kunden, ihre Guthaben abzuziehen. Doch es war nicht genug Geld da: Bei FTX offenbarte sich ein Milliarden-Loch.

Er spendete für die Demokraten

Laut Vorwürfen der Staatsanwaltschaft wurden Kundengelder heimlich an den Hedge-Fonds Alameda Research abgezweigt – und auch dafür genutzt, Bankman-Frieds teuren Lebensstil zu finanzieren. Die FTX-Spitze teilte sich ein Luxus-Penthouse auf den Bahamas. Auch Werbekampagnen mit Prominenten wie Football-Star Tom Brady kosteten viel. Zudem war Bankman-Fried ein großzügiger Spender für die US-Demokraten von Präsident Joe Biden.

Mehrere einstige Weggefährten ließen sich auf eine Kooperation mit den Ermittlern ein und dürften Bankman-Fried belasten. Dieser war nach der Festnahme auf den Bahamas und der Auslieferung an die USA zunächst unter Hausarrest im Haus seiner Eltern an der kalifornischen Stanford-Universität gestellt worden. Doch im August schickte ihn der Richter ins Gefängnis. Bankman-Fried hatte mit der New York Times private Notizen der einstigen Alameda-Chefin Caroline Ellison geteilt, die zeitweise auch seine Freundin gewesen war.

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