AK fordert Maßnahmen

"Kritisch": Jeder Zweite verzweifelt an den Mietpreisen

Die Arbeiterkammer zeigt jetzt mit einer Umfrage, wie zufrieden die Bevölkerung mit ihrer Wohnsituation ist. Die Ergebnisse sind ernüchternd.

Oberösterreich Heute
"Kritisch": Jeder Zweite verzweifelt an den Mietpreisen
Wohnen wird für viele Familien immer mehr zur finanziellen Belastung. Daten der Arbeiterkammer zeigen, wen es am schlimmsten trifft. (Symbolbild)
Getty Images

Um die monatliche Miete bezahlen zu können, müssen Menschen in Oberösterreich aktuell tiefer in die Tasche greifen als im vergangenen Jahr. Das zeigt die Arbeiterkammer OÖ mit dem aktuellen Wohnzufriedenheitsindex für das zweite Quartal 2024.

Der durchschnittliche Mietpreis sei demnach im Vergleich zu 2023 um über 20 Euro gestiegen – von 761 auf 783 Euro. Daran dürfte sich so schnell auch nichts ändern: Anhand der bisherigen Entwicklungen zeichne sich laut der AK ab, dass die Mieten auch weiterhin steigen werden.

Schon jetzt beurteilen mehr als die Hälfte der Befragten die aktuelle Leistbarkeit ihrer Wohnsituation als kritisch bis schlecht. Während im ersten Quartal 2024 nur 49 Prozent die Situation so empfanden, stieg die Zahl nun auf 54 Prozent. Zum Vergleich: Im Jahr 2023 lag der Wert bei 53 Prozent.

Besonders dramatisch sei die Situation aktuell für Menschen mit einem Einkommen von weniger als 1.350 Euro. Hier bewerteten sogar 8 von 10 Befragten die Situation als kritisch oder schlecht. Auch Teilzeitkräfte, jene unter 30 Jahren und Personen in Karenz seien jetzt enorm gefordert.

Mietpreisbremse kaum spürbar

Aus Sicht der Arbeiterkammer sei klar, dass die Maßnahmen der Bundesregierung die Situation kaum verbessert hätten. "Die steigenden Wohnkosten belasten viele Menschen stark. Hier braucht es, anstelle der kaum spürbaren Mietpreisbremse der Bundesregierung, effektive Maßnahmen, um die Menschen nachhaltig zu entlasten", so AK-Präsident Andreas Stangl.

Heinz Stöger von der AK OÖ und Präsident Andreas Stangl präsentierten den aktuellen Wohnzufriedenheitsindex.
Heinz Stöger von der AK OÖ und Präsident Andreas Stangl präsentierten den aktuellen Wohnzufriedenheitsindex.
AK OÖ/Wolfgang Spitzbart

92.000 leerstehende Wohnungen

Eine Chance, rasch zusätzliche Angebote auf den Wohnungsmarkt zu bringen, sei laut der AK eine Leerstandsabgabe. Seit April können die Bundesländer darüber entscheiden, ob diese erhoben wird, oder nicht. In Oberösterreich gibt es noch keine derartigen Regelungen.

Und das, obwohl hierzulande nach Zahlen der Statistik Austria rund 92.000 Wohnungen leer stehen. Diese Zahl sei laut Stangl zwar "ein wenig zu hoch gegriffen", dennoch sei die Abgabe dringend notwendig.

"Jede leerstehende Wohnung verringert das Angebot am Markt und schadet so Menschen auf der Suche nach leistbarem Wohnraum." Das Land OÖ solle demnach unbedingt eine Abgabe für leerstehende Mietobjekte, Freizeitwohnungen und Zweitwohnsitze einführen.

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    Andreas Tischler / Vienna Press

    Auf den Punkt gebracht

    • Die Arbeiterkammer Oberösterreich hat eine Umfrage zur Wohnzufriedenheit durchgeführt und festgestellt, dass die Mietpreise im Vergleich zum Vorjahr um über 20 Euro gestiegen sind
    • Mehr als die Hälfte der Befragten empfindet die Leistbarkeit ihrer Wohnsituation als kritisch bis schlecht, insbesondere Personen mit niedrigem Einkommen
    • Die AK fordert effektive Maßnahmen, um die steigenden Wohnkosten zu bekämpfen, wie beispielsweise eine Leerstandsabgabe für die rund 92.000 leerstehenden Wohnungen in Österreich
    red
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