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Kritik nach Todessturz: "Junge ahmen Marquez nach"

Dean Berta Vinales verunglückte in Jerez. Routinier Michel Fabrizio beendet daraufhin seine Karriere und übt Kritik. 

Martin Huber
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Dean Berta Vinales ist verstorben.
Dean Berta Vinales ist verstorben.
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Nach dem tragischen Unfalltod von Supersport-300-Pilot Dean Berta Vinales herrschte im Fahrerlager der Superbike-WM Trauer. Einer zog den Schlussstrich und beendet seine Karriere: Ex-WSBK-Werkspilot Michel Fabrizio.

"Ich werde aus Respekt vor einem Menschenleben nicht fahren. Zudem werde ich mich komplett zurückziehen. Es ist an der Zeit, aufzuhören", teilt der viermalige WSBK-Laufsieger mit. Fabrizio will "ein deutliches Zeichen des Protests setzen".

Zeichen des Protest gegen Motorsport-Weltverband

"Ich habe einen schlimmen Tag erlebt, den Verlust eines Fahrers, der erst 15 Jahre alt war. Ich habe in dieser Kategorie schon so viele Rennen dieser Art gesehen. Und jedes Mal, wenn eines zu Ende ging, gab es einen Seufzer der Erleichterung, weil es gut gelaufen war. Aber leider läuft es nicht immer gut", teilte Fabrizio in den sozialen Medien mit.

Rücktritt und Abrechnung: Michel Fabrizio
Rücktritt und Abrechnung: Michel Fabrizio
Imago

Fabrizio kritisiert den Motorrad-Weltverband FIM scharf: "Ich habe eine gewisse Gleichgültigkeit seitens des internationalen Verbandes festgestellt: 42 Kinder beim Yamaha-Cup 2021 (zum Glück ging alles gut) und weitere 42 in der Supersport-300-WM- Zu viele, zu viele Fahrer mit wenig oder gar keiner Erfahrung. Und das nicht nur bei der Weltmeisterschaft so sondern auch bei nationalen Meisterschaften, wo alles bis auf den letzten Platz besetzt ist, um Geld zu verdienen."

Marquez Schuld an aggressiver Fahrweise?

Der Routinier ist mit der aggressiven Fahrweise der jüngeren Generation nicht einverstanden: "Valentino Rossi wurde vor Jahren, als Marquez in die MotoGP kam, kritisiert, weil er sich über Marquez' 'unfaire' Manöver beschwerte. Man muss ihm aber zustimmen. Marc ist zu einem Bezugspunkt geworden: Diese jungen Fahrer ahmen seinen Leistungen nach, überholen zu viel am Limit, lehnen sich an ihren Gegner an und riskieren jeden Zentimeter."

"Die Regeln müssen geändert werden, um Menschenleben zu schützen. Das Problem liegt in der Moto3, dem Talent-Cup und den nationalen Meisterschaften", so Fabrizio. "Darüber hinaus müssen auch die Auslaufzonen überarbeitet werden."

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