Oberösterreich

Krise brutal – doppelt so viele flogen aus Wohnung

Die anhaltende Krise geht an die Existenz: Die Zahl der Obdachlosen hat sich drastisch erhöht. Die Politik hat jetzt alle Hände voll zu tun.

Tobias Prietzel
Nach Delogierungen landen Betroffene auch immer wieder auf der Straße. (Symbolbild)
Nach Delogierungen landen Betroffene auch immer wieder auf der Straße. (Symbolbild)
Getty Images/iStockphoto

Miete nicht bezahlt, Strom- und Gasrechnung offen: Immer mehr Menschen können sich das Wohnen nicht mehr leisten. Im schlimmsten Fall droht ihnen die Delogierung.

2021 mussten in Linz zehn Wohnungen zwangsgeräumt werden. Im vergangenen Jahr hat sich die Zahl auf 24 mehr als verdoppelt.

Die Fälle, bei denen der Rauswurf drohte, haben ebenfalls deutlich zugenommen: von 181 auf 216.

Für Jänner 2023 meldet der Magistrat aber einen leichten Rückgang. Fraglich allerdings, ob sich der Trend wieder umkehrt.

Am Cent-Limit

"Es gibt ganz viele Leute in Oberösterreich, die am Cent-Limit leben", wird Oliver Jungwirth vom Verein Wohnplattform in den "Oberösterreichischen Nachrichten" zitiert. Die Höhe der Miet-Rückstände hat sich demnach nahezu verdreifacht.

Wer Probleme hat, die Wohnkosten zu zahlen, sollte sich rasch Hilfe suchen. Jungwirth appelliert auch an die Gegenseite, bei ausbleibenden Mieten nicht zu lange zu warten und den Gang zur Beratung nahezulegen.

"Eine Räumung ist für keinen lustig, auch für den Vermieter nicht." Oliver Jungwirth vom Verein Wohnplattform

Wenn man den Eindruck hat, dass das nichts wird, sollte man aktiv werden, betont Jungwirth. Denn: "Eine Räumung ist für keinen lustig, auch für den Vermieter nicht", so Jungwirth.

Hilfe für Sozialmärkte

Sie sind eigentlich da, um andere zu unterstützen: Die nicht enden wollende Krise trifft aber auch die Sozialmärkte hart. Jetzt wird ihnen geholfen.

Angesichts der gestiegenen Kosten der insgesamt 35 karitativen Märkte in Oberösterreich, die vom Roten Kreuz, der Volkshilfe und privaten gemeinnützigen Organisationen betrieben werden, hat das Land ein Unterstützungspaket geschnürt: Aus dem Budget des Sozial-Ressorts wird eine einmalige Förderung von 400.000 Euro zur Verfügung gestellt.

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