Viertes Einzel-Rennen, vierte Medaille! Österreich räumt bei der Heim-WM in Saalbach-Hinterglemm groß ab. Nach Super-G-Gold für Stephanie Venier, Super-G-Silber für Raphael Haaser und Abfahrts-Silber für Mirjam Puchner eroberte auch Vincent Kriechmayr in der "Königsdisziplin" Silber.
"Ich habe schon vieles erlebt in meiner Karriere, aber die Atmosphäre hier ist einzigartig", war der 33-Jährige von der Stimmung im Zielstadion überwältigt. 22.500 Fans sahen das Rennen live vor Ort. "Großes Kompliment. Das macht den Sport umso schöner."
Kriechmayr gewann in Saalbach nicht nur Silber, sondern auch den Wettlauf gegen die Zeit. Die im Jänner in Wengen erlittene Innenbandverletzung hatte er im Griff. "Die Medaille ist sehr viel wert. Denn noch letzte Woche wäre es undenkbar gewesen, an den Start zu gehen. Großes Kompliment an die Leute im Hintergrund, an die Physios und meine Frau. Sie hatte viele Verletzungen in ihrer Karriere, hat genau gewusst, was ich brauche."
24 Hundertstel lag Weltmeister Franjo von Allmen am Ende vor dem ÖSV-Star. Kriechmayr gestand: "Ich hätte die Schweizer gerne gebogen. Aber Hut ab vor ihnen, ihnen gehört die Zukunft. Es wird viel Aufwand benötigen, um da dagegenzuhalten. Die Schweizer haben sich hier sehr wohlgefühlt. Schade, dass kein anderer Österreicher gestochen hat. Es hätte mich gefreut, wenn einer vorne reingeblattelt wäre."
Kriechmayr ist der erste ÖSV-Abfahrer, der drei WM-Medaillen gewonnen hat. Nach Bronze 2019 und Gold 2021 folgte nun Silber. "Ich reihe diese Medaille sehr hoch. Mit diesem Publikum im Rücken ist sie ein Highlight meiner Karriere."
Für den Oberösterreicher ist die WM noch nicht beendet. Am Mittwoch steigt die Team-Kombi. Kriechmayr wird ein Duo mit Manuel Feller bilden.