Niederösterreich
Kranzl beendet elfjährigen SPÖ-Streit mit Austritt
Die ehemalige Bundes- und Landespolitikerin Christa Kranzl aus dem Bezirk Melk ist aus der SPÖ ausgetreten. Ein endloser Streit ist nun Geschichte.
Einen elfjährigen Streit beendete Christa Kranzl, ehemalige Landesrätin in Niederösterreich und Staatssekretärin im Infrastrukturministerium, mit ihrem Austritt diese Woche. Diese Entscheidung teilte sie dem Bundesschiedsgericht mit.
Mit Liste angetreten
Grund für die Diskussionen mit der Partei: Im März 2010 bei der Gemeinderatswahl ist Kranzl mit einer „Liste Christa Kranzl und Unabhängige“ zur Wahl in Persenbeug-Gottsdorf (Bezirk Melk) angetreten. Sie schaffte auf Anhieb vier Mandate. Im Gegenzug büßte die SPÖ damals zwei Sitze ein, konnte die absolute Mehrheit in der Gemeinde aber halten. Daraufhin teilte die Landespartei Kranzl mit, dass sie mehrfach gegen das Parteistatut verstoßen hatte. Ihre Mitgliedschaft sei somit verloschen. Der Fall betraf nicht nur Kranzl sondern nach ihren Angaben etwa 60 Personen.
Kranzl und neun andere legten gegen Ausschuss Berufung ein. Das Schiedsgericht kam zu keinem Ergebnis, die Entscheidung wurde vertagt. Das war im Jahr 2011. Seither wartete die Politikerin auf eine Entscheidung. Auf Anfrage von "Heute" erklärte Kranzl, dass es für sie jetzt genug war. Sie wollte mit ihrem Austritt jetzt selbst einen Schlussstrich ziehen.
"Wollte nicht mehr warten"
„Elf Jahre lang haben wir der SPÖ Zeit gegeben, das ist lange genug um eine sachlich korrekte Entscheidung zu treffen. Wir haben uns deshalb entschlossen, nicht länger zuzuwarten und aus der Partei auszutreten", so Kranzl abschließend. Das Statement der Landespartei zu ihrem Austritt war kurz und bündig. „Wir respektieren die Entscheidung von Christa Kranzl aus der SPÖ auszutreten. Wir wünschen ihr alles Gute und hoffen auf kommunaler Ebene auf gute Zusammenarbeit im Sinne der Bürger in Persenbeug-Gottsdorf", teilt Landesgeschäftsführer Wolfgang Kocevar in einer Aussendung mit.