Fussball
Krankl-Ehefrau wurde mit "katalanischem Blut" gerettet
Vor 43 Jahren erlebte ÖFB-Ikone Hans Krankl dramatische Momente – seine Frau Inge schwebte in Lebensgefahr. Der "Goleador" erinnert sich zurück.
Familienmensch Hans Krankl! Der "Goleador" verbringt den Heiligen Abend mit seiner Frau daheim in Wien – und bekommt Besuch. "Ich habe zwei burgenländische Schwiegersöhne. Am 24. sind sie mit meinen Töchtern bei uns. Das ist gut. Weil sie könnten ja auch bei ihren Familien sein", freut sich der 69-Jährige im Podcast "Zweierkette".
1979 hing das Familienglück noch am seidenen Faden. Krankl spielte in Barcelona groß auf, als seine Frau in einen schweren Autounfall verwickelt war.
"Sie haben gesagt, es besteht Lebensgefahr. Sie hatte innere Verletzungen, brauchte viel Blut", erinnert sich Krankl. "Sie haben das sogar im Radio durchgesagt. Fans, Polizisten und Feuerwehrleute bekamen das mit, kamen in der Nacht Blut spenden. Nach drei, vier Tagen war die Lebensgefahr gebannt."
„"Unter Tags haben die Reporter gewartet"“
Krankl besuchte seine Frau meist in der Nacht. "Weil unter Tags die Reporter gewartet haben. Ich konnte nicht schlafen, um Mitternacht oder halb eins war kein Mensch auf der Straße. Ich konnte zu Fuß ins Spital gehen."
Heute sagt Krankl: "Seit dem Unfall ist meine Frau eine Katalanin, denn in ihr fließt nun katalanisches Blut. Von der Österreicherin ist nichts mehr übrig."
Zudem habe die Geschichte auch seine Liebe zum Verein gestärkt. "Rapid ist mein Blut, aber mein Herz ist näher bei Barcelona. Sie haben mir eine Dankbarkeit, eine Mitfühlschaft erwiesen, unfassbar. Eine andere Welt, das kann man sich nicht vorstellen."
Krankl war Fußball-Topstar
Zur Person: Krankl ist einer der besten Stürmer, die Österreich je hervorgebracht hat. Mit Rapid wurde der Wiener zwei Mal Meister, vier Mal Cup-Sieger. Den größten Erfolg feierte er mit dem FC Barcelona: Der "Goleador" eroberte 1979 den Europacup-Pokal, wurde im selben Jahr Torschützenkönig in Spanien. Der 69-Jährige bestritt 69 Länderspiele, erzielte dabei 34 Tore. Legendär: Sein 3:2 gegen Deutschland bei der WM 1978.