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Krankheiten & Krebs – Achtung bei Duftkerzen

Kerzen, die nach Zimt oder Lebkuchen duften, mögen zwar gut riechen, können aber auch das Risiko für Herzkrankheiten und bestimmte Krebsarten erhöhen.

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Krankheiten & Krebs – Achtung bei Duftkerzen
Gerade zur besinnlichsten Zeit des Jahres werden gerne Duftkerzen verschenkt und angezündet.
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"Unsere Untersuchungen zeigen, dass einige Duftstoffe die Luftqualität in Innenräumen beeinträchtigen können", schrieben die irischen Forscher Asit Kumar Mishra und Marie Coggins letzte Woche in der Zeitschrift "The Conversation". Hier ein Blick auf die giftigen Gase und den Feinstaub, die beim Abbrennen von Duftkerzen in die Luft gelangen und wie sie deine Gesundheit schädigen können.

Flüchtige organische Verbindungen (VOCs)

Beim Anzünden einer Kerze können flüchtige organische Verbindungen (VOC) entstehen –  Substanzen auf Kohlenstoffbasis, die leicht in die Atemluft gelangen. Nicht alle flüchtigen organischen Verbindungen gelten als gefährlich, aber einige können Augen, Nase und Rachen reizen und Schwindel, Benommenheit, Übelkeit und Koordinationsstörungen verursachen.

Eine längere Exposition gegenüber flüchtigen organischen Verbindungen – die auch in Farben, Lacken und Reinigungsmitteln enthalten sind – kann zu ständigen Kopfschmerzen, Leber- und Nierenschäden, einem erhöhten Lungenkrebsrisiko und einer Verschlimmerung der Asthmasymptome führen. Wie CNN berichtet, ist Paraffin – ein billiges Erdölderivat und der beliebteste Kerzenbrennstoff – häufig der Verursacher von flüchtigen organischen Verbindungen im Zusammenhang mit Kerzen ist. Eine besonders krebserregende flüchtige organische Verbindung ist Benzol, das bei langfristiger, erheblicher Exposition mit der Entwicklung von Leukämie in Verbindung gebracht wurde. Formaldehyd, ein weiterer flüchtiger organischer Stoff, gilt als "krebserregend für den Menschen", da er in hohen Mengen nachweislich Nasen-Rachen-Krebs und Leukämie (Blutkrebs) verursacht: "In schlecht belüfteten Räumen haben wir beobachtet, dass die Konzentration von Schadstoffen wie Formaldehyd Werte erreicht, die eine Reizung der oberen Atemwege verursachen können", schreiben Mishra und Coggins.

Viele künstliche Duftstoffe, die in Kerzen verwendet werden, enthalten auch Phthalate, halbflüchtige organische Verbindungen, die sich nicht so leicht verflüchtigen. Das Hauptproblem ist, dass einige Duftkerzen synthetische Duft- und Farbstoffe enthalten, die beim Verbrennen möglicherweise schädliche Chemikalien freisetzen können. Ein Beispiel sind Phthalate, die das Hormonsystem stören und mit ADHS, Asthma und sogar Brustkrebs in Verbindung gebracht werden.

Giftige Gase

VOCs sind nicht die einzigen potenziell schädlichen Gase, die mit Kerzen in Verbindung gebracht werden. Beim Abbrennen von Kerzen können geringe Mengen an Kohlenmonoxid, Schwefeldioxid und Distickstoffoxid freigesetzt werden, die in schlecht belüfteten Räumen besonders problematisch sein können. Kohlenmonoxid beeinträchtigt die Sauerstoffversorgung des Gewebes. Eine Kohlenmonoxidvergiftung kann sich durch Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Müdigkeit und Verwirrung äußern. Eine hohe Exposition gegenüber dem farblosen, geruchlosen Gas kann Herz und Gehirn schwer schädigen und möglicherweise sogar zum Tod führen. Schwefeldioxid und Distickstoffoxid können ihrerseits Nase und Rachen reizen, Husten und Atembeschwerden auslösen und Asthma und Herzerkrankungen verschlimmern.

Mehr Feinstaubbelastung bei Duftkerzen

Angezündete Kerzen setzen auch Feinstaub in die Luft frei, meist in Form von Ruß, der die Lunge reizen kann. Die Exposition gegenüber Feinstaub erhöht nachweislich das Risiko von Herzerkrankungen und Schlaganfällen. Duftkerzen neigen dazu, mehr Feinstaub zu produzieren als unparfümierte Kerzen, stellten Mishra und Coggins fest: "Bei der Verwendung von Duftkerzen konnten die Spitzenwerte der Feinstaubkonzentration beispielsweise auf das 15-fache der von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) vorgeschriebenen Grenzwerte ansteigen", schrieben sie. "Es dauerte eine Weile, bis diese Werte in nicht belüfteten Räumen wieder auf ein normales Niveau sanken."

Sicherer Umgang mit Kerzen – 3 Regeln

Mishra und Coggins haben 3 wichtige Möglichkeiten identifiziert, um die Exposition gegenüber potenziell schädlichen Chemikalien in Duftkerzen zu verringern:

1. Verwende diese Produkte in großen Räumen, z. B. im Wohnzimmer.
2. Achte darauf, die Fenster zu öffnen und sicherzustellen, dass die Entlüftungsöffnungen nicht blockiert sind.
3. Lösche die Kerzen im Freien, da der meiste Rauch beim Ausblasen der Kerze entsteht.

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Auf den Punkt gebracht

  • Eine neue Studie zeigt, dass Duftkerzen, die nach Granatapfel, Pfefferminze und Kiefer duften, zwar Freude verbreiten, aber auch das Risiko für Herzkrankheiten und bestimmte Krebsarten erhöhen können.
  • Die irischen Forscher Asit Kumar Mishra und Marie Coggins warnen vor den schädlichen Auswirkungen von flüchtigen organischen Verbindungen und Feinstaub, die beim Abbrennen von Duftkerzen freigesetzt werden, und empfehlen, diese Produkte in gut belüfteten Räumen zu verwenden und die Kerzen im Freien zu löschen.
red
Akt.
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