Österreich

Kranker Friseur muss AMS-Bonus zurückzahlen

Ein vom Schicksal gebeutelter Friseur muss einen finanziellen Einschnitt verkraften: Was er vom AMS mehr bekam, fordert nun das Sozialamt zurück.

Christian Tomsits
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Star-Anwältin Astrid Wagner vertritt Werner C.
Star-Anwältin Astrid Wagner vertritt Werner C.
privat

Finanz-Kahlschlag für einen herzkranken Barbier und jede Menge Scherereinen mit den Ämtern: Werner C. aus Wien-Brigittenau musste zuletzt mehrere einschneidende Schicksalsschläge verarbeiten. Fünf Herzinfarkte, eine Scheidung und den Konkurs. Nach etlichen Operationen (zuletzt im Oktober 2019 im Wiener AKH) hängte er die Haarschneideschere dann endgültig an den Nagel.

Freude über Kanzler währte nur Kurz

Erst war er krankgeschrieben, dann meldete er sich beim Arbeitsmarktservice. Im Monat bekommt er ca. 900 Euro. Das AMS zahlt mit etwa 750 Euro den größten Teil des Geldes. "Als der Regierungschef sich ins Fernsehen stellte und Coronageld für Arbeitslose ankündigte, da habe ich mich natürlich gefreut", so Werner C. – doch die Freude über den Kanzler währte nur kurz: "Das, was er mehr an Arbeitsloser bekam, wirkt sich nun mindernd auf die Mindestsicherung aus", sagt Anwältin Astrid Wagner über den Bezieher beider Hilfen.

"Linke Tasche, rechte Tasche"

"Vor ein paar Tagen kam der Bescheid vom Sozialamt, dass er nun fast 360 Euro zurückbezahlen muss." Nach dem Durchkämmen aller Akten des Friseurs will sie nun juristisch dagegen vorgehen: "Hier macht der Staat rechte Tasche, linke Tasche. Das Coronageld sollte unangetastet bleiben." Werner C. hofft und sagt: "Früher hab ich immer dienstags umsonst arme Kinder frisiert, vielleicht gibt es ja Karma in dieser Welt."

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