Argentinien
"Kranke" Frau nicht am Tropf – Polizei schöpft Verdacht
In Argentinien wurde ein Rettungsauto auf einer Autobahn angehalten. Die Beamten wurden misstrauisch, da die angebliche Patientin nicht am Tropf hing.
Eine Drogenschmuggler-Bande ist in Argentinien wegen eines kleinen und doch so wichtigen Details aufgeflogen. Die Kriminellen transportierten 134 Kilo Kokain in einer Ambulanz, die von der nördlichen Provinz Salta in die knapp 1700 Kilometer entfernte Hafenstadt Buenos Aires unterwegs war. Doch die "schwer kranke" Patientin, die auf der Bahre lag, hing nicht wie erwartet am Tropf. Da wurde die Polizei stutzig – und ließ einen Drogenspürhund kommen.
Die Ambulanz eines privaten Unternehmens war in der nördlichen Stadt Orán abgefahren. An Bord war eine angeblich schwer kranke Frau, die zur dringenden Behandlung nach Buenos Aires gebracht werden sollte. Ein Fahrer und ein angeblicher Krankenpfleger waren dabei. Auf der Autobahn in der Provinz Santiago del Estero geriet das Fahrzeug in eine Kontrolle.
Drogenspürhund Terra schlug Alarm
Den Behörden fiel sofort die Nervosität der Männer auf. Sie erzählten, dass die Patientin schwer krank sei und sie ohne Pause bis zur argentinischen Hauptstadt weiterfahren sollten. Bei einer raschen Inspektion im hinteren Teil der Ambulanz stellten die Polizisten fest, dass über der "Kranken" zwar ein Infusionsbeutel hing, der Schlauch aber nicht an ihrem Arm angeschlossen war. Die Beamten bemerkten auch, dass einige Schrauben unter der Trage entfernt worden waren. Schließlich schlug auch der Drogenspürhund Terra Alarm.
Die Polizei löste die restlichen Schrauben am Boden und entdeckte einen doppelten Boden. Darin lagen 129 rechteckige Pakete mit hochwertigem Kokain. Wie das argentinische Portal Infobae berichtet, seien die Pakete in gelbem Plastik eingewickelt gewesen, darauf war ein kleiner Delfin zu erkennen.
Hochwertiges Kokain aus Peru mit Ziel Europa
"Diese Farbe auf den Verpackungen kennzeichnet normalerweise den Reinheitsgrad der Droge: Sie ist von hoher Qualität, über 90 Prozent Reinheit und aus peruanischer Produktion", erklärt ein Experte dem Portal.
Der Delfin ist das Markenzeichen eines bekannten Drogenbarons aus Peru, Delfin Reinaldo Castedo, der im Dezember 2022 zu 16 Jahren Haft wegen Drogendelikten verurteilt wurde. Castedo vertrieb seine Ware in Spanien, Belgien und Italien. Das eingravierte Tier auf den Paketen sei für seine Geschäftspartner stets eine Garantie für die hochwertige Qualität des Rauschgifts gewesen.