Mehrere Hausdurchsuchungen
Polizei sprengt riesigen Drogenring in der Steiermark
Zwölf Personen im Alter von 24 bis 49 Jahren sollen zwischen Herbst 2022 und März 2024 einen Suchtgifthandel in Leibnitz und Graz geführt haben.
Die Suchtgiftermittler der Kriminaldienstgruppe Leibnitz starteten die Ermittlungen bereits im Jahr 2023.
In enger Zusammenarbeit mit verdeckt operierenden Polizeieinheiten sowie dem Einsatzkommando Cobra gelang es ihnen, eine Tätergruppe von zwölf Verdächtigen aus dem Bezirk Leibnitz und Graz auszuforschen. Diese Tätergruppe, bestehend aus Österreichern, einem Algerier und einem Türken, soll für den regen Suchtgiftverkauf vorwiegend im Bezirk Leibnitz, aber auch in Graz, dringend tatverdächtig sein.
14 Hausdurchsuchungen, 12 Festnahmen
Über Anordnung der Staatsanwaltschaft Graz kam es zu insgesamt zwölf Festnahmen und 14 Hausdurchsuchungen. Dabei stellten die Ermittler ein halbes Kilogramm Kokain, 200 Gramm Heroin, unzählige täuschend echt aussehende Waffen (Schreckschusswaffen) sowie mehrere tausend Euro Bargeld sicher.
Akribische Ermittlungen führten in Folge zu weiteren Erkenntnissen der agierenden Tätergruppierung. So gelang es den Kriminalisten, zahlreiche weitere milieubedingte Straftaten wie Raub, Diebstähle, Übertretungen nach dem Waffengesetz, und eine absichtliche schwere Körperverletzung zu klären.
Drogen in Partyszene verkauft
Die elf arbeitslosen Verdächtigen dürften sich durch den regen Suchtgifthandel ihren Lebensunterhalt verdient haben. Dazu erwarben sie bei unterschiedlichen "Lieferanten" in Graz das Suchtgift. Weiterverkauft wurde es vorwiegend in Teilen der "Leibnitzer-Partyszene".
Insgesamt soll es sich dabei um mehr als elf Kilogramm Kokain, mehr als zwei Kilogramm Heroin und mehr als ein Kilogramm Marihuana, sowie geringe Mengen an Amphetamine, Ecstasy, Haschisch und Ketamin handeln. Der Straßenverkaufswert beträgt mehr als eine Million Euro.
In Haft
Sechs Verdächtige wurden bereits zu einer unbedingten Haftstrafe verurteilt. Fünf Verdächtige befinden sich in der Justizanstalt Graz-Jakomini und warten auf die Gerichtsverhandlung. Einer der Verdächtigen, der 49-jährige Algerier, hielt sich bis zu seiner Verhaftung aufgrund eines Aufenthaltsverbotes, mit einem gefälschten maltesischen Personalausweis in Österreich auf.
Zwei der Verdächtigen werden der Bezirkshauptmannschaft Leibnitz wegen Fahrens ohne Lenkberechtigung angezeigt. Dabei werden den beiden 500 Fahrten zur Last gelegt. Rund um die Tätergruppe kam es auch zur Ausforschung und Anzeige zahlreicher Konsumenten sowie Zwischenhändler. Mehr als 40 Personen vorwiegend aus dem Bezirk Leibnitz werden der Staatsanwaltschaft Graz angezeigt.