Politik

KPÖ schon für 25 % der Österreicher wählbar

Die letzten Jahrzehnte war die KPÖ eine Randerscheinung oder immerhin ein lokales Phänomen. Jetzt ist sie wieder für jeden Vierten wählbar. 

Leo Stempfl
Bei der anstehenden NR-Wahl könnte erstmals seit den 1950ern die KPÖ wieder den Einzug schaffen.
Bei der anstehenden NR-Wahl könnte erstmals seit den 1950ern die KPÖ wieder den Einzug schaffen.
Getty Images (Symbolbild)

Noch gute 15 Monate sind es bis zur nächsten Nationalratswahl – ein guter Zeitpunkt also für ein erstes Stimmungsbild darüber, wie hoch das Potential der einzelnen Parteien wäre. "Welche der folgenden Parteien sind für Sie bei einer Nationalratswahl grundsätzlich wählbar?, wollte deswegen Unique Research im Auftrag von "Profil" von 500 Befragten (Schwankungsbreite 4,4 Prozent, online) wissen. 

FPÖ hat größtes Wählerfundament

Wichtigstes Ergebnis: Die Wahl ist noch alles andere als geschlagen, der Anteil an beweglichen Wählern ist enorm hoch. Das gefestigte Wählerfundament ergibt sich durch jene, die auf die Wählbarkeit einer bestimmten Partei mit "auf jeden Fall" geantwortet haben. Bei der FPÖ sind das 23, bei der SPÖ 18, bei der ÖVP 17, bei den Grünen 14, bei den NEOS 12 und der KPÖ sechs Prozent.

Kombiniert man diese Ergebnisse mit dem Anteil jener, die eine Partei als "eher schon wählbar" bezeichnet haben, kommt man auf die grundsätzliche Wählbarkeit, bei der ÖVP, SPÖ und NEOS mit jeweils 40 Prozent die Nase vorne haben. Dahinter folgt die FPÖ mit 36 und die Grünen mit 33 Prozent. Die KPÖ, bei der letzten Wahl unter der Ein-Prozent-Marke, wäre immerhin für 25 Prozent grundsätzlich wählbar.

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    Als Frühaufsteher zeigte sich KPÖ-Spitzenkandidat Kay-Michael Dankl am Wahltag. Bereits um 7.45 Uhr gab er seine Stimme ab.
    Als Frühaufsteher zeigte sich KPÖ-Spitzenkandidat Kay-Michael Dankl am Wahltag. Bereits um 7.45 Uhr gab er seine Stimme ab.
    Leo Stempfl

    KPÖ polarisiert

    Allerdings vereint die KPÖ auch den größten Wert bei "eher nicht-" und "auf keinen Fall wählbar" auf sich: Für 65 Prozent kommen die Dunkelroten keinesfalls in Frage. Bei den Grünen beträgt dieser kombinierte Wert 62, bei der FPÖ 58, bei den NEOS 55, ÖVP 54 und der SPÖ 53 Prozent.

    Angesichts der Vorsitzfrage interessant ist der Blick darauf, Wähler welcher Parteien die SPÖ grundsätzlich in Erwägung ziehen würde. Bei den SPÖ-Wählern sind das logischerweise 97 Prozent, dahinter liegen Grün-Wähler mit 55, NEOS-Wähler mit 40, ÖVP-Wähler mit 37, Unentschlossene mit 42 und schlussendlich FPÖ-Wähler mit 13 Prozent.