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Drasenhofen: 283 € am Tag für Betreiberfirma

Heute Redaktion
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Bild: privat

Die Unterkunft Drasenhofen war für den Betreiber kein schlechtes Geschäft - 283 € pro Tag und pro Kopf. Und: einen neuen Betreuungsvertrag gibt es noch nicht.

Exakt 95 Euro pro Kopf erhielt der Unterkunftsgeber pro Tag und Flüchtling für die Versorgung und 188 Euro pro Tag und Kopf für das Sicherheitskonzept in Drasenhofen (Bezirk Mistelbach). In Summe also laut Büro der SP-Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig 283 Euro pro Tag und Teenager. Die rote Landesrätin forderte auch eine Stellungnahme von FP-Landesrat Gottfried Waldhäusl ein. Laut Bericht der nö. Kinder- und Jugendanwaltschaft war das Heim für die Jugendlichen ungeeignet, hatte grobe Mängel ("Heute" berichtete). Übrigens: Betreiber des Asylquartiers war ASOB, an deren Spitze ein ehemaliger roter Bürgermeister steht.

SP will Aufklärung

Die SP-Frau fordert in der morgigen Sitzung eine lückenlose Aufklärung und lässt ausrichten: "Ich bin froh, dass die untragbaren Zustände der Flüchtlinge ein Ende gefunden haben. Die unbegleiteten, minderjährigen Flüchtlinge (Anm.: 16 bis knapp 18 Jahre, viele mit negativem Erstbescheid, einige mit rechtskräftig negativem Asylbescheid und einigen Vorstrafen wegen kleinerer und mittlerer Delikte) sind nun in einer Einrichtung der Caritas (Anm.: St. Gabriel in Maria Enzersdorf) und werden dort professionell betreut."

Nur einen Betreuungsvertrag gäbe es noch nicht – heute soll ein Treffen mit der Caritas stattfinden. Und genau das beobachtet Mödlings Bürgermeister Hans Stefan Hintner. Denn wie berichtet hatte der VP-Politiker zahlreiche Mails von besorgten Bürgern bekommen, denn es gab in der Vergangenheit einige Vorfälle in der Mödlinger Innenstadt und in Parks.

Anzeige gegen Waldhäusl

Mittlerweile wurde auch Strafanzeige gegen FP-Landesrat Gottfried Waldhäusl gemacht. Der Wiener Anwalt Georg Zanger beantragte, ein Verfahren wegen Freiheitsentziehung zu prüfen. Der Anwalt verweist die Staatsanwaltschaft Korneuburg auf den Eingriff in das international anerkannte Menschenrecht.

Gottfried Waldhäusl bleibt indes kämpferisch: "Ich hoffe Frau Mikl-Leitner übernimmt auch die Verantwortung, wenn wieder gewalttätige Übergriffe passieren." Die Landeschefin habe den Schutz für straffällig gewordene Täter übernommen - der Schutz der Täter scheine Mikl-Leitner wichtiger als der Schutz der Opfer und der Bevölkerung zu sein.

(Lie)