Tirol
Kosten-Explosion! Brenner-Tunnel wird um Milliarde teur
Unfertig und immer teurer: Bis zu eine Milliarde Euro zusätzliche Kosten könnten für den Ausbau des Brennerbasistunnels anfallen.
Seit 2006 wird an dem Mammutprojekt gebaut. Der Brenner Basistunnel soll auf 55 Kilometern zwischen Innsbruck und dem Südtiroler Franzensfeste laufen und gilt als Kernelement der neuen Bahnverbindung von München bis Verona. Aktuell werden die Gesamtprojektkosten für den voraussichtlich im Jahr 2032 in Betrieb gehenden Tunnel auf rund 10,5 Milliarden Euro geschätzt – bisher war man von rund 9,6 Mrd. Euro ausgegangen.
Die "Anpassung", wie es in der Aussendung der Brennerbasistunnelgesellschaft (BBT SE) heißt, sei im Wesentlichen auf die eingetretene Inflationsentwicklung (z.B. Preissteigerungen im Energiesektor und Teuerung der Baustoffe) zurückzuführen. Die geschätzten Gesamtkosten setzen sich aus den Errichtungskosten von 8,54 Mrd. Euro, prognostizierten Kosten für Risiken in Höhe von 1,092 Mrd. Euro und 903 Mio. Euro für die wahrscheinliche zukünftige Inflation der noch anfallenden Kosten zusammen.
Die Kostenprognose wurde vom Aufsichtsrat der BBT SE kürzlich genehmigt. Die Beantragung der erforderlichen Fördermittel bei den jeweiligen nationalen Förderstellen in Österreich und Italien sei eingeleitet worden, heißt es in dem Schreiben. Die EU-Förderung laufe weiter. Bisher wurden so insgesamt rund 1,6 Mrd. Euro zugesichert. Eine Entscheidung, ob die Kofinanzierung über den 1. Juli 2023 hinaus laufe, werde im Sommer erwartet, so die Verantwortlichen.
Fertigstellung nach hinten verschoben
Nach Fertigstellung wird der flach verlaufende Eisenbahntunnel nach Angaben der ÖBB "die längste unterirdische Eisenbahnverbindung der Welt" sein. Der Tunnel bildet zudem ein Kernstück des TEN-V Kernnetzkorridors Skandinavien-Mittelmeer. Das Datum für die Fertigstellung hatte sich in den vergangenen Jahren immer wieder nach hinten verschoben und ist nun für 2032 avisiert.