Niederösterreich
Konsumentenberatungen stiegen um ein Drittel an
Die AK Niederösterreich verzeichnete 2020 einen Anstieg bei den Konsumentenberatungen – wegen der Corona-Pandemie.
Vor allem aufgrund der Corona-Pandemie hat die Arbeiterkammer Niederösterreich (AKNÖ) im Vorjahr einen Anstieg bei den Konsumentenberatungen verzeichnet. Registriert wurden 55.000 Anfragen und damit um ein Drittel mehr als noch 2019, informierte Präsident Markus Wieser am Montag. Im Mittelpunkt des Interesses standen die Themen Reisen, Wohnen, Banken und Kredite sowie Internet und Digitalisierung.
Von den 55.000 Beratungen wurden 45.000 telefonisch, 8.500 schriftlich und 1.500 persönlich durchgeführt. In mehr als 1.000 Fällen musste die AKNÖ zudem bei Firmen intervenieren, weil diese nicht bereit waren, auf Anliegen der Betroffenen zu reagieren.
Spitzenreiter: Reisen und Wohnen
Spitzenreiter bei den Themengebieten waren Reisen (11.259 Beratungen) und Wohnrecht (10.255). Vor allem Ersteres "ließ gerade zu Beginn der Pandemie die Telefonleitungen glühen", betonte Wieser. "Die Konsumentenberatung hat rasch und frühzeitig reagiert, das Beratungsangebot ausgebaut und laufend an die Bedürfnisse der Mitglieder angepasst", hob AKNÖ-Direktorin Bettina Heise hervor. Herausgeholt worden seien so für die Konsumenten in Niederösterreich in Summe fast 1,26 Mio. Euro.
Als zukünftige Herausforderungen wurden Insolvenzabsicherungen für Airlines sowie für Gutscheine geortet. Gefordert wurde weiters Zinsen- und Spesenfreiheit für Corona-bedingte Kreditstundungen.
AKNÖ-Präsident fordert Gutscheinheft
Wieser stellte sich zudem mit einem Appell an die Bundesregierung ein. Konkret geht es um "ein Gutscheinheft über 1.000 Euro für jeden Haushalt", wie der AKNÖ-Präsident und ÖGB NÖ-Vorsitzende ausführte. "Diese 100 Gutscheine zu je 10 Euro sollen nach dem Lockdown-Ende regional und bis Ende 2021 eingelöst werden können." Damit sei sichergestellt, dass die Wertschöpfung in Region und Land bleibe.