"Konsum-Ente" – diese Produkte verärgern am meisten

Seit mehr als einem Jahrzehnt wird das ärgerlichste Lebensmittel des Jahres vom Verein für Konsumenteninformation (VKI) "ausgezeichnet". In diesem Jahr geht der Negativpreis an den Gewürzhersteller Kotányi – für eine Verpackung, die deutlich mehr Inhalt erwarten lässt.

Bereits 2016 und 2020 waren Dosen des Gewürzhändlers mit Sitz in Wolkersdorf im Weinviertel (NÖ) Gegenstand des Lebensmittelchecks und fielen durch ihre geringe Füllmenge negativ auf. Der Hersteller argumentiert in seiner Stellungnahme mit dem schwankenden Volumen je nach Gewürzsorte. Daher sei ein gewisser Spielraum beim Dosenformat notwendig. 2024 folgt nun der Hattrick.

"Zwei Drittel Luft in einem Gewürzbehälter sind schlichtweg zu viel. Das derzeitige Missverhältnis enttäuscht die Kundschaft bezüglich der enthaltenen Füllmenge. Zudem kommt es zu einer unnötigen Ressourcenverschwendung", so VKI-Ernährungswissenschafterin Nina Eichberger. 46,7 Prozent der Konsumenten stimmten ihr beim Online-Voting zu.

Auf Platz Zwei folgt der Rauch Happy Day Cocos Ananas-Saft mit 17,4 Prozent der Stimmen. Der Saft enthält lediglich 0,5 Prozent Kokosnusswasser, stattdessen kommt ein zugesetztes Aroma zum Einsatz. Laut Hersteller handelt es sich um ein natürliches Aroma, genauere Angaben zur Herkunft werden jedoch nicht gemacht. Eichberger merkt an, dass echte Kokosnussaromen meist klar deklariert werden.

Den dritten Platz belegt Rio Mare Thunfisch-Pesto (14,2 %). Obwohl das Produkt Thunfisch (20 %), Pistazien (5 %) und Zitrone (2 %) enthält, besteht es hauptsächlich aus grünen Bohnen (37 %) und Olivenöl. Laut Eichberger sind die Hauptzutaten für Konsumenten nicht eindeutig erkennbar. Der Hersteller weist die Kritik zurück und betont, dass grüne Bohnen eine untergeordnete Rolle spielen.

Die weiteren "Preisträger"

Auch in den vergangenen Jahren wurden bereits über die Plattform Lebensmittel-Check www.lebensmittel-check.at "Gewinner" gekürt: "Pwa-Patrol-Wasser" (2023 – unnötig langer Transportweg), "Rama Margarine" (2022 – Shrinkflation), "Dr. Oetker Kuchendekor" (2021 – Zusatzstoff Titandioxid), "Iglo Broccoli" (2020 – Herkunft aus Ecuador) und "Kelly’s Classic salted Chips" (2019 – Shrinkflation).