Wien

"Kommt 1G, muss ich in einem halben Jahr zusperren"

Die 1G-Regel sei für die Fitnessbranche existenzbedrohend, sagt Puls4-Moderator und Studiobetreiber Roman Daucher.

Jochen Dobnik
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Die Fitnessstudios stehen vor einer harten Zerreißprobe, sollte die 1G-Regel tatsächlich kommen. 
Die Fitnessstudios stehen vor einer harten Zerreißprobe, sollte die 1G-Regel tatsächlich kommen. 
Urban Fitness Vienna

Angesichts steigender Infektionszahlen und sinkender Impfbereitschaft ist man bei der Stadt Wien auf der Suche nach Möglichkeiten, einen weiteren Lockdown im Herbst zu verhindern. SPÖ-Gesundheitsstadtrat Peter Hacker denkt derzeit laut darüber nach, nur noch Geimpften Zutritt zu Gastronomie oder Fitnesscentern zu gewähren.

"Wenn 1G kommt, dann kann ich in spätestens einem halben Jahr zusperren", erklärt Roman Daucher, Puls4-Moderator und Betreiber des "Urban Fitness Vienna".

Ein Drittel der Stammkunden ohne Impfung

Er sei gerade erst dabei, den Verlust aus dem Lockdown wieder gutzumachen. "Ich kann mir im Moment nicht einmal Mitarbeiter leisten, stehe von früh bis spät persönlich hier im Studio. Sollte 1G tatsächlich kommen, sind wir in der Bredouille", stellt Daucher klar.

Fitnessstudio-Betreiber <strong>Roman Daucher</strong>: "Hier wird versucht, die Impfpflicht auf dem Rücken der Freizeitbranche durchzuboxen."
Fitnessstudio-Betreiber Roman Daucher: "Hier wird versucht, die Impfpflicht auf dem Rücken der Freizeitbranche durchzuboxen."
Urban Fitness Vienna

Erst knapp die Hälfte seiner Bestandskunden hätte nach der Schließung wieder das Studio betreten, so der Fitness-Coach. Davon sei zwar sicherlich der Großteil geimpft, "aber ich gehe davon aus, dass es knapp ein Drittel nicht ist. Die würden dann ihren Vertrag sehr wahrscheinlich stilllegen oder kündigen, weil sie ja nicht wissen, wie lange es dieses Mal dauert, bis wir wieder aufsperren dürfen. Beim letzten Mal waren es ganze sieben Monate."

Wenig Verständnis für Zutrittsbeschränkung

Obwohl selbst geimpft, hat Daucher wenig Verständnis für die Pläne Hackers, "immerhin sind wir die Branche, die dafür sorgt, dass die Menschen gesund bleiben - und jetzt werden wir dafür so gut wie bestraft. 1G kommt einem Lockdown gleich - nur dass wir dieses Mal keine finanzielle Hilfe bekommen". Denn anspruchsberechtigt sind nur Unternehmen, die Umsatzausfälle von mindestens 50 Prozent haben.

"Kommt 1G, dann wäre das der Todesstoß für sicherlich die Hälfte aller Fitnessstudios in Österreich. Ich hab noch ein paar Rücklagen, die wären eigentlich für die Pension gedacht. Damit könnte ich mich vielleicht noch ein gutes halbes Jahr durchschlagen, dann wäre ich k.o.", so Daucher.

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