Coronavirus
Kommen jetzt diese 3 Lockdown-Gruppen in Österreich?
Gruppen- statt Clusterbildung: Um das Virus beherrschen zu können, denkt die Regierung darüber nach, Österreich in 3 Corona-Regionen zu unterteilen.
Die Situation ist angespannt, Intensivmediziner schlagen Alarm und bezeichnen die Corona-Lage in Österreich allmählich als dramatisch. Wie "Heute" erfuhr, sind beim Corona-Gipfel zwischen der Bundesregierung und den Ländern am Montag keine Lockerungen drinnen. In einigen besonders betroffenen Regionen Österreichs ist sogar von einer Verschärfung des Lockdowns die Rede. Bundeskanzler Sebastian Kurz (VP) betonte in den vergangenen Tagen häufig, dass er am Beispiel Vorarlbergs (Pilotregion für Gastro-Öffnung) weiter auf ein regionales Vorgehen setzen möchte.
"3 Klassen von Bundesländern"
Ein möglicher Ansatz. Das Gesundheitsministerium hat in der Corona-Kommission am Donnerstag bereits eine "Toolbox für regionale Maßnahmen in Gebieten mit hohen Inzidenzen" vorgestellt. Anhand der Kriterien der Ampel-Kommission sollen "3 Klassen von Bundesländern" sowie "2 Stufen für behördliche Maßnahmen" definiert werden.
In Vorarlberg und Tirol ist die Situation österreichweit am besten. Die 7-Tages-Inzidenz beträgt im Ländle 61, im Heiligen Land liegt sie bei 164 – weit unter dem Österreich-Schnitt von 223. Bereits seit 15. März gilt Vorarlberg als Pilotregion für eine Öffnung der Gastronomie. Es ist denkbar, dass auch Tirol am 27. März mit einer Öffnung der Schanigärten nachziehen darf. In Tirol konnte die Ausbreitung der Südafrika-Variante durch Abriegelung des Bezirks Schwaz auf 20 aktive Fälle gedrückt werden. Auch die Briten-Mutante ist in Vorarlberg (33 Prozent) und Tirol (45 Prozent) zu einem viel geringeren Ausmaß verbreitet wie im Österreich-Schnitt (73 Prozent).
In der Steiermark und in Kärnten präsentiert sich die Corona-Lage stabil – die Kennzahlen geben aktuell aber keine Öffnungsschritte her. Alles dürfte hier so bleiben wie gehabt. Es gilt ein "Lockdown light" – mit offenem Handel, offenen Schulen und praktizierenden körpernahen Dienstleistern. Gastronomie und Hotellerie sind zu, Kultur- und Sportevents sind tabu.
Besonders angespannt ist die Situation aktuell in Salzburg, Wien, Niederösterreich, Oberösterreich und dem Burgenland. Hier wird die Regierung nachschärfen. Bundesminister Anschober sprach am Sonntag davon, "die Notbremse" ziehen zu müssen. Salzburg (291), Wien (284) und Niederösterreich (248) haben die höchsten 7-Tages-Inzidenzen Österreichs. Im Burgenland hat sich das Briten-Virus landesweit am stärksten durchgesetzt. Auch die Intensivkapazitäten sind im Osten bereits angespannt. Die Regierung wird beim Home Office nachschärfen, ein strengeres Testregime ins Auge fassen und Schüler wohl länger in die Osterferien schicken.
Harter Lockdown im Osten?
Am Sonntag kursierte via "Kleine Zeitung" sogar das Gerücht, Handel und körpernahe Dienstleister wieder komplett dichtzumachen und in einen vierten harten Lockdown zu gehen. Dies scheint nach den Auftritten von Sebastian Kurz in Deutschland als "Öffnungs-Kanzler" aber nicht sehr wahrscheinlich.
Auch Ostern schon Thema
Zu Ostern sollen jedenfalls Verwandtschaftsbesuche mit vorherigem Test ermöglicht werden. Die Regelung könnte ausfallen wie zu Weihnachten, wo Treffen von zehn Personen aus zehn verschiedenen Haushalten gestattet waren. Religiöse Veranstaltungen, so die Kommission, "sollten wo möglich Outdoor stattfinden".
Wie sich die Bundesregierung entscheidet, das erfahren die Österreicher am Montag gegen 17.00 Uhr. Hier sollen die neuen Corona-Maßnahmen im Zuge einer Pressekonferenz präsentiert werden.