Importe von Gartenpflanzen
"Komisches Insekt" krabbelt auf Terrasse von Wienerin
Am Balkon einer Wienerin treibt derzeit ein mysteriöses Tier sein Unwesen. Ein Experte verrät im "Heute"-Gespräch, worum es sich genau handelt.
Gerade im Sommer hält sich Nina gerne und oft auf ihrer Terrasse in Wien-Liesing auf. In den letzten Tagen ist der Wienerin aufgefallen, dass sie nicht die Einzige ist, die die Zeit am Balkon sehr genießt. Denn ein unbekanntes Insekt ist seit Mitte August immer wieder mal auf dem Kunstrasen der Dame zu sehen. "Heute" ging dem Rätsel auf die Spur.
"Habe auch schon mit Familie und Freunden gerätselt"
Nina ist planlos. Seit Wochen fragt sich die Wienerin, um welche Art es sich bei dem unbekannten Wesen wohl handeln könnte: "Ich wohne bereits seit 2017 in dieser Wohnung. So etwas habe ich heuer zum ersten Mal gesehen. Ich habe auch schon mit Familie und Freunden gerätselt. Aber wir können es einfach nicht zuordnen."
Die Wohnung der Wienerin befindet sich im Erdgeschoss eines Mehrparteienhauses. Laut Nina hält sich das Tier ausschließlich auf der Terrasse auf und bewegt sich sehr langsam fort. Auch ist das Insekt nur unter tags anzutreffen.
Heuschrecke – doch ihr fehlen die Hinterbeine
Laut Günther Wöss, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Naturhistorischen Museum Wien, handelt es sich bei dem Insekt um eine Heuschrecke – genauer gesagt um die Geringelte Beißschrecke (Rhacocleis annulata). "Die Art stammt aus dem westlichen Mittelmeerraum und wird seit circa 10 Jahren regelmäßig nach Österreich (und andere Länder) eingeschleppt, vermutlich über Importe von Gartenpflanzen", so der Experte.
Wöss setzt fort: "Das Tier hat offenbar seine beiden Hinterbeine verloren, was bei Heuschrecken regelmäßig vorkommt, vor allem gegen Ende des Sommers."
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Auf den Punkt gebracht
- Eine Wienerin entdeckt auf ihrer Terrasse ein unbekanntes Insekt, das sich als Geringelte Beißschrecke herausstellt, die vermutlich über Importe von Gartenpflanzen eingeschleppt wurde
- Das Tier bewegt sich langsam und nur tagsüber auf der Terrasse fort, was die Bewohnerin verwirrt, aber der wissenschaftliche Mitarbeiter Günther Wöss klärt auf, dass es sich um eine Heuschrecke handelt, die ihre Hinterbeine verloren hat