Gesundheit

Niemand will Job – jetzt Personal-Suche in fernen Lände

Pflegekräfte sind in Österreich Mangelware. Zwei Bundesländer werben in fast schon exotischen Ländern um Personal für die Zukunft.

Michael Rauhofer-Redl
Erste Bundesländer preschen nun vor und werben in fernen Ländern um Pflegepersonal. (Symbolfoto)
Erste Bundesländer preschen nun vor und werben in fernen Ländern um Pflegepersonal. (Symbolfoto)
Massimo Alberico / PA / picturedesk.com

Pflegekräfte aus dem Ausland holen, gilt unter Experten als wichtiges Instrument, um dem heimischen Pflegekräftemangel entgegenzuwirken. Doch ganz so einfach stellt sich das in der Praxis nicht dar. Denn der internationale Wettbewerb um Pflegekräfte hat längst begonnen. Außerdem sind auch andere Faktoren wichtig. Denn die Pflegeausbildung im jeweiligen Land muss vergleichbar mit jener aus Österreich sein, um hier arbeiten zu können.

Zudem müssen die Pflegekräfte Deutsch lernen und sich aktiv für Österreich entscheiden. Die Steiermark und Niederösterreich haben allerdings schon Mittel und Wege gefunden, ausländisches Fachpersonal zu akquirieren, wie das Ö1-Morgenjournal am Mittwoch berichtet. So arbeiten mittlerweile schon 16 Personen aus Kolumbien in steirischen Krankenhäusern. 

Bewerbungsgespräche via Videocall 

Der Kontakt wurde über eine steirische Personaldienstleistungsagentur mit Partnerfirma in Kolumbien. Die Leiterin des Personalmanagements der steiermärkischen Krankenanstaltsgesellschaft Christina Grünauer-Leisenberger betont die Wichtigkeit eines "sehr verlässlichen Partners" vor Ort. Mit den Interessierten erfolgt dann ein klassisches Bewerbungsgespräch – via Videokonferenz und zumeist mit Dolmetscher. 

Doch das Bewerbungsgespräch sei keine Einbahnstraße. Auch Österreich müsse sich als attraktives Arbeitgeberland beweisen, denn die internationale Konkurrenz ist groß. Österreich punkte hier mit der hohen Sicherheit und allgemein hohen Gesundheitsstandards. Laut Grünauer-Leisenberger brauche es aber weitere Anreize. Sie nennt "günstige Mitarbeiterwohnungen" und vertrauensvolle Ansprechpartner in der ersten Zeit in Österreich. Entscheiden sich die Bewerber für die Steiermark, erhalten sie eine Einstellungszusage und absolvieren in Kolumbien einen Deutschkurs und die notwendigen Behördenwege, heißt es in dem Bericht. Den bisherigen Erfahrungen zufolge kommen die Bewerber rund ein Jahr später nach Österreich. Noch mindestens 30 Fachkräfte sollen auf diese Art ihren Weg nach Österreich finden. 

Einen anderen Weg hat etwa Niederösterreich gewählt. Über eine Kooperation mit einer Universität in Vietnam will das Land junge Menschen anwerben und dann gezielt für die Pflege ausbilden, so Markus Goller, Direktor des zuständigen Lehrgangs für internationale Pflegekräfte in Krems. Die Uni in Hanoi würde Interessierte Deutsch auf B2-Niveau beibringen, damit sie in Österreich Fuß fassen können. Erfahrungen mit diesem Modell gibt es noch nicht. Ein entsprechender Lehrgang startet erst im Juni. 

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