Politik

Lesbos: Kogler will 100 Familien aufnehmen

Der Grünen-Chef und Vizekanzler Werner Kogler spricht sich für die Aufnahme von 100 Familien aus den Flüchtlingslagern auf Lesbos aus.

Jochen Dobnik
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Werner Kogler spricht sich für die Aufnahme von 100 Familien aus den Insellagern auf Lesbos aus.
Werner Kogler spricht sich für die Aufnahme von 100 Familien aus den Insellagern auf Lesbos aus.
Florian Schroetter / EXPA / picturedesk.com

"Da geht‘s ja längst nicht mehr nur um Migrations- und Flüchtlingspolitik - hier geht es um eine humanitäre Notlage, um Erste Hilfe, da kann man einfach nicht wegschauen", erklärt Vizekanzler Werner Kogler im Interview mit der "Kronen Zeitung". Die Grünen hätten in der Flüchtlingsfrage immer eine klare Linie vertreten und auch innerhalb und nahe der ÖVP mehren sich zunehmend die Unterstützer.

Nur Lippenbekenntnisse zur Weihnachtszeit?

"Es würde Österreich gut anstehen - da fällt der türkisen Hälfte kein Zacken aus der Krone -, wenn wir 100 Familien in Österreich aufnehmen würden, im Konzert mit anderen europäischen Ländern, entlang unserer europäischen Werte", so Kogler. Bereits in den letzten Monaten hatten sich Bundespräsident Alexander Van der Bellen, Kardinal Christoph Schönborn, sowie mehrere Prominente wie Andre Heller oder Marc Janko (Video) für die Aufnahme von Flüchtlingen aus den Lagern auf Lesbos aus.

Als Reaktion auf Koglers Aussage schrieb der stellvertretende NEOS-Parteichef Sepp Schellhorn in einer Aussendung: "Lippenbekenntnisse in Interviews retten kein einziges Kind". Das Verhalten der Grünen seit ihrer Regierungsbeteiligung sei keineswegs von einer "klaren Haltung" geprägt. Und weiter: "Wenn ihr wirklich gemeinsam mit uns Flüchtlinge aus den griechischen Insellagern retten wollt, dann spart euch bitte die schönen Worte, nur weil grad Weihnachten vor der Tür steht - lasst uns endlich Taten sehen!."

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