Wien

Knalleffekt! Wien will beliebten E-Scooter verbieten

Die E-Scooter erhitzen in ganz Österreich die Gemüter. Die Stadt Wien greift nun knallhart durch und führt neue Regeln ein – zur Trauer vieler Fahrer.

Nicolas Kubrak
Ab 1. Mai gelten in Wien strengere Regeln für E-Scooter.
Ab 1. Mai gelten in Wien strengere Regeln für E-Scooter.
Tobias Steinmaurer / picturedesk.com

Spätestens seit der Corona-Pandemie haben sie sich in ganz Europa durchgesetzt – die Elektroroller, besser als E-Scooter bekannt. Das Konzept ist kinderleicht: Es reicht einzig ein Konto, das mit einer Zahlungsquelle (Kreditkarte, PayPal) verknüpft ist und schon kann der Roller freigeschaltet werden. Besonders praktisch, wenn man schnell von A nach B muss und gerade kein Bus oder keine Bim kommt.

Paris verbannt E-Scooter komplett

Doch auch die E-Scooter bergen ihre Gefahren: Blockierte Wege, rücksichtslose und teils auch alkoholisierte Fahrer auf Gehsteigen oder überhöhte Geschwindigkeiten verärgern Fußgänger und Autofahrer. Immer öfter hört man Forderungen nach einem Verbot der Leih-Roller.

Die französische Metropole Paris hat unlängst einen solchen Schritt gesetzt. Bei einer Bürgerbefragung sprachen sich am Sonntag 89 Prozent für die Abschaffung der Mietroller aus. Ab dem 1. September verschwinden die E-Scooter aus der Hauptstadt.

Verschwindet Tier jetzt aus Wien?

Auch Wien greift ab 1. Mai knallhart gegen die Scooter-Problematik durch – auch wenn man in der Bundeshauptstadt nicht auf den drastischen Pariser Weg setzt. Es kommen neue und strengere Regeln für die Anbieter – nur noch vier davon werden eine Lizenz erhalten und können ihre Roller in Wien verleihen. Außerdem dürfen E-Scooter nicht mehr auf dem Gehsteig abgestellt werden, es sollen auch eigene Verbotszonen kommen. Das Angebot in den Innenbezirken wird verringert und in den Außenbezirken ausgebaut.

Voi, Link, Lime und Bird bekommen die Lizenz für drei Jahre, wie die Österreich-Chefin von Voi, Katharina Schlittler, gegenüber dem "Kurier" bestätigt. Das bedeutet also, dass nach aktuellem Stand der Dinge der bekannte schwarz-türkise Roller von Tier vermutlich bald nicht mehr auf Wiens Straßen zu sehen sein wird. Dabei ist Tier in Österreich – neben Link und Lime – der gängigste Mietroller-Anbieter. Fix ist die Entscheidung allerdings noch nicht, der Anbieter kämpft aktuell in einem Gerichtsverfahren um die Lizenz, wie "Heute" von der Stadt Wien erfuhr.

Voi verlangt Fahrsicherheitstraining

Voi hingegen kommt neu auf den Markt und ist der erste europäische Scooter-Unternehmen. Gegründet wurde es in Schweden. Tier, Link sowie Bird sind Teil von US-amerikanischen Konzernen. Der schwedische Anbieter setzt dabei auf ein strenges Sicherheitskonzept, wie man es in dieser Art noch nicht gesehen hat.

Wer sich auf der Plattform anmeldet und ein Fahrsicherheitstraining absolviert, bekommt etwa einen gratis Helm. Außerdem muss man von Donnerstag bis Sonntag zwischen 23 Uhr und 5 Uhr einen Alkoholtest durchführen. Mittels eines Spiels wird weiters  die Reaktionsfähigkeit getestet.

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