Politik
Knalleffekt um Kickl-Freund – in der FPÖ brodelt es
Hans-Georg Jenewein trat aus der FPÖ aus. Nun brodelt es in der FPÖ offenbar, denn beim Vertrauten von Herbert Kickl soll es Brisantes geben.
Der ehemalige FPÖ-Nationalratsabgeordnete Hans-Jörg Jenewein ist, wie Donnerstag bekannt wurde, aus der FPÖ ausgetreten. Als Grund dafür spekulierten Beobachter mit einem parteiinternen Konflikt. Jenewein war in der Vergangenheit auch wegen seiner Kontakte zum früheren BVT-Mitarbeiter Egisto Ott in Kritik gestanden, dem die Ermittler vorwerfen, Informationen nach außen getragen oder gar verkauft zu haben – es gilt die Unschuldsvermutung. Nun, einen Tag später, verdunkeln sich die Wolken über der FPÖ. Wie die "Krone" berichtet, dürfte Jenewein seine eigene Partei angezeigt haben.
Anzeige gegen die FPÖ-Spitze
Bei einer Razzia – es gibt laut Ermittlern den Verdacht des Missbrauchs der Amtsgewalt – bei Jenewein hätten Beamte laut "Krone"-Bericht sein Smartphone sichergestellt, auf dem sich höchst brisantes Material befinden soll. Unter anderem auch eine anonyme Anzeige gegen die FPÖ-Spitze, die in Wahrheit, so wird gemutmaßt, vom Vertrauten von Parteichef Herbert Kickl stammen soll und sich gegen Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache, Ex-Klubchef Johann Gudenus sowie den Wiener FPÖ-Chef Dominik Nepp und die Spitze der Wiener Landespartei richtet.
Die Anzeige soll im Oktober 2021 verfasst worden sein, vermeintlich von einem "getäuschten und enttäuschten Wähler", es bestehe laut "Krone" aber der Verdacht, dass Jenewein diese Anzeige selbst verfasst habe. Hintergrund der Anzeigen seien Vorwürfe des Missbrauchs von Fördermitteln in Millionenhöhe. Umgehend auf den Bericht reagierte FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz: "Die in einer anonymen Anzeige zur sogenannten 'Spenden-Causa' gegen die FPÖ Wien und ihre Funktionäre erhobenen Vorwürfe können seitens der FPÖ in keiner Weise nachvollzogen werden."
"Höchst interessiert" an Aufklärung
Der freiheitliche Generalsekretär erklärte am Freitag zudem, dass sämtliche Betroffene "nichts zu verbergen" hätten und die "daher an einer raschen Klärung durch die Ermittlungsbehörden und dem damit verbundenen Nachweis ihrer Unschuld höchst interessiert" seien. "Hinsichtlich der mutmaßlichen Beteiligung eines Mitarbeiters an der Erstellung der anonymen Anzeige habe der Freiheitliche Parlamentsklub bereits die erforderlichen dienstrechtlichen Konsequenzen gezogen", so Schnedlitz in einer Aussendung. Für alle Beteiligten gilt die Unschuldsvermutung.