Knaben war gestern: Vorhang auf die Wiener Chormädchen

Mädchen bei den Wiener Sängerknaben gibt es bereits seit 1991, 2004 wurde ein eigener Chor für Mädchen gegründet. Nun lassen die jungen Sängerinnen die "Knaben" hinter sich und starten als Wiener Chormädchen mit neuem Namen durch.

Mit den Sängerknaben eng verbunden bleiben sie aber und so haben sie sich für die heurige Jubiläumssaison der Wiener Sängerknaben viel vorgenommen. Neben der Mitwirkung beim großen Festkonzert zum 525. Geburtstag des Traditionschors im Großen Saal des Musikvereins soll es auch Reisen ins Ausland geben.

Chormädchen lassen Hofburgkapelle "erbeben"

Ihren nächsten Auftritt haben die Chormädchen bei der Langen Nacht der Kirchen am 10. Juni 2022 in der Wiener Hofburgkapelle (City). Wer sie da verpasst, kann sie am nächsten Tag in der Kirche am Tabor (Leopoldstadt) erleben. Zum Besten geben werden sie unter anderem Kompositionen von Mozart, Schubert und Mendelssohn, Motetten von Byrd und Dering sowie Spirituals.

Für Gerald Wirth, Präsident und Künstlerischer Leiter der Wiener Sängerknaben, sind die Chormädchen ein ganz wesentlicher Teil des Campus: "Es ist extrem wichtig, dass Mädchen dieselben Angebote und Möglichkeiten haben wie Buben. Die Chormädchen bekommen bei uns – genau wie die Sängerknaben – Einzelstimmbildung. So können wir jede Stimme individuell ausbilden und dafür sorgen, dass jede ihr Potential verwirklichen kann".

"Das Beste am Chor? Gemeinsam mit Freunden singen"

Und aus so manchem Chormädchen wird später eine Schülerin des Oberstufengymnasiums der Wiener Sängerknaben; wer Alexandra, Désirée, Elisabeth oder Nicole an einem der Soloabende im Palais Augarten hört, weiß, was die Chorleiter, die Stimmbildnerinnen und Stimmbildner mit ihren Schülerinnen leisten und spürt, welche Freude die Mädchen am Singen haben. Das Beste am Chor ist "gemeinsam mit Freunden singen und gemeinsam auf einer Bühne stehen", sind sich die Chormädchen Blanka und Clara (beide 11) einig.

Mädchen als singender Rosengarten

Das Repertoire des Chores ist breit gefächert und reicht bis zu zeitgenössischen Werken – so waren die Chormädchen unlängst in der Kinderoper "Die Reise des Kleinen Prinzen" von Sängerknaben-Chef Gerald Wirth als Rosengarten zu sehen und zu hören. Und beim Benefizkonzert für ukrainische Kinder wurde in zwei Proben ein ukrainisches Lied einstudiert: "Hej, sokoli, Hej, ihr Falken".

Reinschnuppern bei Chormädchen jederzeit möglich

Blanka und Clara freuen sich auf weitere Sängerinnen: Die Wiener Chormädchen laden laufend zum Vorsingen ein. Aufgerufen sind alle Mädchen zwischen 8 und 14 Jahren, die gerne singen. Anmelden zum Schnuppern kann man sich jederzeit, ein Anruf unter +43 (0)1 2163942-46 oder Email an Frau Sophie Müller ([email protected]) genügt.