Österreich

Kloster dicht! 41 von 58 Ordenschwestern infiziert

Heute Redaktion
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Im Mutterhaus der Barmherzigen Schwestern in Zams (Tirol) sind 41 der 58 Schwestern mit dem Coronavirus infiziert. Die Ordensleitung gibt Versäumnisse bei der Krisenbewältigung zu.

Im Mutterhaus der Barmherzige Schwestern des heiligen Vinzenz von Paul in Zams (Bezirk Landeck) sind 41 der 58 Schwestern positiv auf Covid-19 getestet worden. In einem dem ORF-Tirol vorliegenden anonymen Schreiben werden massive Vorwürfe gegen die Leitung des Ordenshauses erhoben.

Corona-Anordnungen "fehleingeschätzt"

Verantwortlich für die Corona-Ausbreitung sollen dem Schreiben zufolge drei Ordensfrauen sein, die bis 7. März nebenberuflich als Aufräumerinnen in den Tourismusorten Ischgl und St. Anton tätig gewesen sind. Dass sie sich daher entsprechend der Anweisung des Landes in freiwillige Quarantäne begeben hätten müssen, sei ihnen nicht bewusst gewesen, hieß es am Freitag in einer Aussendung.

Es habe sich dabei um eine höchst bedauerliche Fehleinschätzung der Anordnung des Landes gehandelt, erklärt Schwester Barbara Flad, Sprecherin des Mutterhauses. Das Zammer Ordenshaus sei am 15. März komplett nach außen hin gesperrt worden, um die teils betagten Ordensschwestern zu schützen.

Das stimme nicht, so der Vorwurf in dem anonymen Schreiben. Bis Donnerstag seien alle Mitarbeiter des Klosters sowie die Schwestern ihrer Arbeit nachgegangen.

Sieben Schwestern in Krankenhaus verlegt

Hinzu kommt, dass erste grippeähnliche Krankheitsverläufe missinterpretiert wurden. Eine Kombination von fiebrigen Symptomen und Durchfallerkrankungen wurde demnach als Magen-Darm-Grippe gedeutet.

Das kann die Verfasserin des anonymen Schreibens nicht nachvollziehen. Man habe die Ordensleitung auf die Symptome aufmerksam gemacht und sei mehr oder weniger nur belächelt worden.

Bislang wurden 41 von 58 der Bewohnerinnen des Mutterhauses positiv getestet, bei 14 war der Test negativ, die restlichen Tests stehen noch aus. Alle Schwestern wurden auf ihren Zimmern isoliert. Sieben Schwestern wurden in das Krankenhaus verlegt, andere wurden im abgelegenen Klösterle Kronburg untergebracht. "Der Verlauf ist bei den meisten Schwestern ein milder. Es besteht derzeit bei keiner die Notwendigkeit einer intensivmedizinischen Betreuung", so Schwester Barbara.