Klimaschutz
Klimawandel lässt den Mont Blanc schrumpfen
Der Mont Blanc in den französischen Alpen ist um mehr als zwei Meter geschrumpft. Weniger Niederschläge führen zu einem Rückgang des Eises.
Laut aktuellen Messungen ist in der im Südosten Frankreichs gelegene höchste Berg Westeuropas mittlerweile nur noch 4.805 Meter und 59 Zentimeter hoch - das sind zwei Meter und 22 Zentimeter weniger als im Jahr 2021. Der Rückgang könnte auf die geringeren Niederschläge im Sommer zurückzuführen sein, sagte der Chefvermesser im Département Haute-Savoie, Jean des Garets, bei einer Pressekonferenz in Chamonix, berichtet die APA.
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Das Phänomen sei bereits in der Vergangenheit beobachtet worden, sagte Jean des Garets. "Der Mont Blanc könnte bei der nächsten Messung in zwei Jahren sehr wohl viel höher sein", betonte er.
Der Mont Blanc befindet sich an der Grenze zu Italien und ist der höchste Berg in der Europäischen Union. Das Bergmassiv steht auf der Vorschlagsliste Frankreichs für das UNESCO-Welterbe.
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Natürliche Schwankung von bis zu fünf Metern
Der Mont Blanc kommt nach der neuesten Messung exakt auf 4.805 Meter und 59 Zentimeter, war noch vor zwei Jahren um zwei Meter und 22 Zentimeter höher. Seit dem Jahr 2001 ermitteln Fachleute alle zwei Jahre die Höhe des Berges. Sie erhoffen sich davon Informationen über die Auswirkungen des Klimawandels auf die Alpen.
Bisher hätten sie die Erkenntnis gewonnen, dass sich der Gipfel "ständig in seiner Höhe und Lage verändert", sagte Jean des Garets. Schwankungen von bis zu fünf Metern seien dabei nicht ungewöhnlich. Am höchsten war der Gipfel im Jahr 2007 mit 4.810,9 Metern – also rund fünf Meter höher als heute.
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Risiko durch auftauenden Permafrost
Der Rückgang könnte auf die geringeren Niederschläge im Sommer zurückzuführen sein, vermutete Chefvermesser des Garets. Wenn der Mont Blanc in zwei Jahren erneut vermessen werde, könnte er "viel größer" sein. Längerfristig gibt es in den Alpen einen Wachstumstrend, pro Jahrtausend wachsen sie mancherorts um 80 Zentimeter.
Im Zuge der Klimakrise taut auch der Permafrost auf dem höchsten Berg der Alpen. Das birgt ein wachsendes Risiko für Steinschlag. Immer öfter lösen sich gewaltige Felsbrocken, die für Bergsteigerinnen und Bergsteiger zur Gefahr werden können.
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