Niederösterreich

Klimaschützer demonstrieren mit Gasmasken in St. Pölten

In St. Pölten demonstrierten am Donnerstag Klimaaktivisten mit Gasmasken gegen den niedrigen Anteil erneuerbarer Energie in St. Pölten.

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Bilder vom Protest am Rathausplatz.
Bilder vom Protest am Rathausplatz.
Global2000/Bernhard Brenner

Am Donnerstag wollten Fridays For Future St. Pölten und GLOBAL 2000 mit einer gemeinsamen Aktion auf die unzureichenden Klimaschutzbemühungen der Stadt St. Pölten aufmerksam machen. Klimaschädliches Erdgas dürfe bei der Wärmeversorgung in St. Pölten zukünftig keine Rolle mehr spielen. Denn es befeuere nicht nur Krieg, sondern auch die Klimakrise – so die Botschaft.

0 Prozent Erneuerbare in St. Pöltner Fernwärme

Die Fernwärme in St. Pölten werde laut Daten der Klimaschützer zu 41 Prozent aus klimaschädlichem Gas und zu 59 Prozent aus der Müllverbrennungsanlage Dürnrohr versorgt. 40 Prozent der Haushalte sind in St. Pölten an das Fernwärmenetz angeschlossen. Von den restlichen Haushalten würden 33 Prozent mit einer Gasheizung, 3 Prozent mit Öl heizten, 13 Prozent nutzen Strom und 11 Prozent Biomasse für ihre Wärmeversorgung.

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    Bilder vom Protest am Rathausplatz.
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    Global2000/Bernhard Brenner

    Die Umstellung der Fernwärme auf Erneuerbare Energien sei derzeit nicht geplant, die Fernwärme solle für die St. Pöltne die ökonomisch und ökologisch beste Alternative sein. Beides kann durch erneuerbare Energien erreicht werden – denn diese sind sowohl preisstabiler als auch ökologischer. „Die Bevölkerung von St. Pölten verdient eine verlässliche und saubere Wärmeversorgung. Wir fordern Bürgermeister Matthias Stadler auf, einen klaren Plan für die Energiewende vorzulegen, damit wir schmutziges Gas hinter uns lassen können. St. Pölten soll nicht länger hinterherhinken, sondern zu den Vorreitern der klimafitten Städte gehören“, so Johanna Frühwald von Fridays For Future St. Pölten.

    Städte als Schlüsselrolle beim Klimaschutz
    „In St. Pölten gibt es noch großen Aufholbedarf. Die Fernwärme wird zu 0 Prozent aus erneuerbaren Energien hergestellt und ein Drittel der Haushalte heizen mit Gas. Damit gehört die Stadt beim Klimaschutz zu den Nachzüglern. Das gilt es rasch zu ändern“, so Johannes Wahlmüller, Klima- und Energiesprecher von GLOBAL 2000, der auf "ambitionierte" Pläne in Linz, Klagenfurt oder Wien verweist.

    Die bisherigen Pläne der Stadt würden laut den Klimaschützern keine Zielsetzungen beinhalten, die es für eine klimafitte Stadt brauche. St. Pölten müsse sich zur Klimaneutralität 2040 bekennen und Konzepte für eine 100 Prozent erneuerbare Wärmeversorgung erstellen. Dazu zählt seien ein Ausstiegsplan aus klimaschädlichem Erdgas, ein großräumiger Ausbau von erneuerbaren Energien und eine umfangreiche Gebäudesanierungsoffensive nötig. „Wir fordern eine ernst zu nehmende Klimapolitik in St. Pölten mit Zielen und Maßnahmen, die mit unserer Zukunft vereinbar sind“, sagt Marlies Mühlbauer von Fridays For Future St. Pölten.