Auswirkungen sind "enorm"
Klimakrise verschlimmert DIESE Volkskrankheit massiv
Jeder achte Österreicher leidet an Migräne. Die Folgen des Klimawandels verstärken die schmerzhaften Symptome, wie US-Forscher herausgefunden haben.
Vier Milliarden Menschen weltweit sind von wiederkehrenden Kopfschmerzen betroffen, jeder vierte davon leidet an klassischer Migräne. Mehr als 350 Millionen Männer und Frauen verbringen sogar mehr Tage ihres Lebens mit als ohne "Gewitter im Kopf", so Studien.
Höhere Temperaturen durch Klimawandel
Forscher der University of Cincinnati warnen nun: Der Klimawandel verschlimmert Migräne, wobei steigende Temperaturen, Luftverschmutzung, extreme Wetterereignisse und rapide Temperaturwechsel die Hauptauslöser sind.
„Der Klimawandel wird enorme Auswirkungen auf Migräne haben.“
Kleinste Temperatur-Anstiege lösen Migräne aus
Aktuelle Untersuchungen zeigen, dass kleinste Anstiege der Tagestemperatur zu einem Anstieg der Migräne um sechs Prozent führt. Unwetter-Ereignisse wie Blitze tragen dazu bei: So haben Tage mit Blitzen eine 30-prozentige Zunahme der Migräne-Häufigkeit zur Folge, so eine Studie.
Die Aussichten sind wenig erfreulich: "Der Klimawandel wird enorme Auswirkungen auf Migräne haben", sagt Vincent Martin, Direktor des "Headache and Facial Pain Center" an der University of Cincinnati.
Wetter ist Hauptauslöser
Studien haben das Wetter längst als Auslöser von Migräne identifiziert – wobei Hitze, Feuchtigkeit und Luftdruckschwankungen eine bedeutende Rolle spielen. Luftverschmutzung durch Waldbrände und Stress durch Naturkatastrophen verschlimmern Migränezustände zusätzlich.
Migräne wird immer noch bagatellisiert
Oft immer noch als "subjektive Beschwerde" oder gar "Befindlichkeitsstörung" bagatellisiert, sei der Migräne-Kopfschmerz nach Schlaganfall und Demenz der "dritthäufigste Grund für einen krankheitsbedingten Verlust an gesunden Lebensjahren", heißt es.
Perfektionistische "Migränepersönlichkeit"
Insbesondere Menschen mit Migräne sehen sich nach wie vor mit Mythen wie einer leistungsorientierten, perfektionistischen "Migränepersönlichkeit" konfrontiert. Zudem gebe es den Irrglauben, dass man "ohnehin nichts machen" könne.
"Vorstellungen wie diese sind nicht nur falsch, sondern auch mitverantwortlich dafür, dass Kopfschmerzen oft mit großer Verzögerung wirkungsvoll behandelt werden", betonten Çiçek Wöber-Bingöl und Christian Wöber von der Universitätsklinik für Neurologie der MedUni Wien.
Langzeitstudien zur "Klimawandel-Migräne" gefordert
Forscher fordern nun internationale Langzeitstudien und digitales Tracking von Wetterereignissen, um die Auswirkungen des Klimawandels auf Migräne-Patienten besser zu verstehen und abmildern zu können.
Auf den Punkt gebracht
- Der Klimawandel verschlimmert Migräne erheblich, wie US-Forscher herausgefunden haben, wobei steigende Temperaturen, Luftverschmutzung und extreme Wetterereignisse als Hauptauslöser identifiziert wurden
- In Österreich sind etwa eine Million Menschen betroffen, und Experten fordern nun Langzeitstudien, um die Auswirkungen des Klimawandels auf Migränepatienten besser zu verstehen und zu mildern