Waghalsige Idee

Klimakrise – dieser Mann will unseren Planeten retten

Ein "teuflischer" Plan: Ausgerechnet mit Schwefel will US-Forscher David Keith von der Universität von Chicago die Erde vor dem Klimakollaps bewahren.

Bernd Watzka
Klimakrise – dieser Mann will unseren Planeten retten
Eine Geoengineering-Vision aus dem "Gehirn" von Künstlicher Intelligenz.
KI

Weltweit werden Forscher hellhörig: David Keith, Leiter der "Climate Systems Engineering Initiative" an der Universität von Chicago, will nicht geringeres, als einen Schadstoff in den Himmel zu sprühen, um ein wenig Sonnenlicht zu blockieren.

Er ist davon überzeugt, dass durch die gezielte Freisetzung von Schwefeldioxid in die Stratosphäre die Temperaturen weltweit gesenkt und so die globale Erwärmung rasch gebremst werden könnten. Eine waghalsige Idee.

Es gibt es viele Leute in wichtigen politischen Positionen, die das Thema ernst nehmen
David Keith
US-amerikanischer Forscher
Forscher David Keith hat einen riskanten Plan zur Rettung des Weltklimas.
Forscher David Keith hat einen riskanten Plan zur Rettung des Weltklimas.
Jason Smith / University of Chicago

Viele Gegner, viele Anhänger

Keith ist geradezu besessen von seiner Vision des stratosphärischen Solar-Geoengineering: "Auch wenn noch immer viele starke, individuelle Stimmen der Opposition zu hören sind, gibt es viele Leute in wichtigen politischen Positionen, die das Thema ernst nehmen", so der Forscher.

Vulkanausbruch bestätigte die Idee

David Keith war 1991 Doktorand, als auf den Philippinen ein Vulkan ausbrach und eine Aschewolke in den Weltraum schleuderte. Siebzehn Millionen Tonnen Schwefeldioxid, die vom Pinatubo freigesetzt wurden, verteilten sich in der Stratosphäre und reflektierten einen Teil der Sonnenenergie von der Erde weg.

Das Ergebnis war ein deutlicher Rückgang der Durchschnittstemperaturen in der nördlichen Hemisphäre im darauffolgenden Jahr. Heute bezeichnet Keith dieses Ereignis als Bestätigung einer Idee, die zu seinem Lebenswerk geworden ist: Solar-Geoengineering mit Schwefeloxid.

Große Risiken beim Geoengineering

Mit der Beschleunigung des Klimawandels wächst das Interesse an Geoengineering trotz Bedenken hinsichtlich unbeabsichtigter Folgen, wie veränderter Wettermuster und des Risikos eines "Terminationsschocks", wenn der Prozess plötzlich gestoppt wird.

Einige Wissenschaftler äußern auch ethische Bedenken hinsichtlich der Manipulation des Klimas durch den Menschen im Zusammenhang mit Solar-Engineering.

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    privat, iStock

    Auf den Punkt gebracht

    • US-Forscher David Keith will die Erde vor dem Klimakollaps retten, indem man Schwefel in die Stratosphäre sprüht, um Sonnenlicht zu blockieren
    • Obwohl die Idee auf Widerstand stößt, gibt es auch Unterstützer, und Keith sieht den Ausbruch eines Vulkans 1991 als Bestätigung für sein Vorhaben
    • Trotz des wachsenden Interesses an Geoengineering bestehen Bedenken hinsichtlich möglicher Risiken
    bw
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