Inseln dem Untergang geweiht

Klimakrise bedroht Menschen in Pazifik-Region dreifach

Gleich drei Gefahren bedrohen die Inselbewohner im westlichen Pazifik besonders:  steigender Meeresspiegel, Erwärmung und Versauerung des Meeres.

Bernd Watzka
Klimakrise bedroht Menschen in Pazifik-Region dreifach
Naturparadiese wie jene auf den Fidschi-Inseln sind massiv bedroht.
Bild: iStock

Menschen im Westpazifik erleben stärkere Klimawandelfolgen als viele andere Teile der Welt, obwohl sie kaum zu den klimaschädlichen Treibhausgasen beigetragen haben, wie die Weltwetterorganisation (WMO) berichtet.

UN-Generalsekretär António Guterres sandte bei einem Gipfeltreffen der pazifischen Inseln wegen des steigenden Meeresspiegels ein "globales SOS" aus und warnte vor einer "Katastrophe".

Meeresspiegel um bis zu 15 Zentimeter gestiegen

Der Meeresspiegel sei seit 1993 um bis zu 15 Zentimeter gestiegen, doppelt so stark wie im weltweiten Durchschnitt, so die WMO über das Klima im westlichen Pazifik. Die Region umfasst Teile Südostasiens, Australien und Neuseeland sowie Inselstaaten im Pazifik, etwa Fidschi und Tonga.

Dreimal so starker Anstieg wie im Durchschnitt

Die Oberflächentemperatur des Meeres sei nordöstlich von Neuseeland und südlich von Australien zwischen 1981 und 2023 um mehr als 0,4 Grad pro Jahrzehnt gestiegen, dreimal so stark wie im weltweiten Durchschnitt.

Hitzewellen im Meer tauchten seitdem doppelt so häufig auf wie im langjährigen Durchschnitt, sie seien intensiver und dauerten länger. Das bedrohe Fischgründe und Korallenriffe und fördere das Wachstum giftiger Algen.

Meere versauern durch CO2-Aufnahme

Zudem sinke vielerorts der pH-Wert in den Meeren, mit anderen Worten: Sie versauern, weil sie mehr klimaschädliches CO2 aufnehmen. Das kann Korallenriffe zerstören, die die Küsten vor Erosion schützen, und auch Fischbestände beeinträchtigen.

Nach Messungen der Station Aloha in Hawaii stieg die Versauerung zwischen 1988 und 2020 um mehr als zwölf Prozent, wie die WMO berichtet.

Der Ozean läuft über, und der Grund dafür ist klar: Treibhausgase.
António Guterres
UNO-Generalsekretär

"Weltweite Katastrophe"

"Eine weltweite Katastrophe stürzt ein Paradies in Gefahr", sagte Guterres. "Der Ozean läuft über, und der Grund dafür ist klar: Treibhausgase, überwiegend durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe, bringen den Planeten zum Kochen."

Inselstaaten wollen Menschen umsiedeln

Durch den steigenden Meeresspiegel verlieren die Inseln Küstenstreifen, und durch stärkere und häufigere Stürme werden Anbauflächen überflutet und Süßwasserreserven durch Salzwasser kontaminiert, wegen der Versauerung sinken die Erträge beim Fischfang.

Manche Inselstaaten fürchten, dass sie unbewohnbar werden. Der Inselstaat Kiribati hat zum Beispiel schon Land auf den Fidschi-Inseln gekauft, um Bewohner umsiedeln zu können.

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    Screenshot Facebook/Markus Reperich; Google Street View

    Auf den Punkt gebracht

    • Die Inselbewohner im westlichen Pazifik sind von drei bedrohlichen Entwicklungen betroffen: steigender Meeresspiegel, Erwärmung und Versauerung des Meeres
    • Der UN-Generalsekretär hat angesichts dieser Probleme ein "globales SOS" ausgesandt
    • Die Inseln im Pazifik stehen vor einer "weltweiten Katastrophe", da sie massive Klimawandelfolgen erleben, obwohl sie kaum zu klimaschädlichen Treibhausgasen beitragen
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