Wasser, Land und Luft
Globale Krise – Erde "bricht" fünf neue Klima-Rekorde
Das Vorjahr markierte dramatische Höchststände beim Klimawandel – von den CO2-Konzentrationen und Erdtemperaturen bis zum Anstieg des Meeresspiegels.
Das vergangene Jahr war bereits ein Jahr für die Klimarekordbücher, doch ein neuer Bericht der renommierten "American Meteorological Society" erweitert die bereits lange Rekordliste.
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Wolken schrumpfen
Im Jahr 2023 schrumpften die Wärme-reflektierenden Wolkenschichten der Erde auf das niedrigste jemals gemessene Ausmaß. - 2
Meere werden heißer
Das Wasser wird heißer: Etwa 94 Prozent aller Ozeanoberflächen erlebten im Vorjahr eine marine Hitzewelle. - 3
Dürre dauert länger
Im Juli des Vorjahres waren 7,9 Prozent der weltweiten Landflächen von schwerer Dürre betroffen. - 4
Treibhausgase
Dem Bericht zufolge erreichten die drei schlimmsten Treibhausgase in der Erdatmosphäre – Kohlendioxid, Methan und Lachgas – im Jahr 2023 allesamt Rekordwerte. - 5
Heißestes Jahr aller Zeiten
Die Oberflächentemperaturen lagen über dem Durchschnitt der Jahre 1991 bis 2000, womit 2023 das heißeste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen war.
Die eigentliche Ursache für die Fiebersymptome sei die anhaltende Zunahme der Schadstoffe aus der Verbrennung fossiler Brennstoffe, heißt es in dem Bericht.
„Wir erleben eine Erwärmung der Welt, und die Auswirkungen sind überall auf dem Planeten zu sehen.“
Bericht vermittelt "erschreckendes Bild"
"Dieser Bericht vermittelt ein erschreckendes, aber allgemein bekanntes Bild: Wir erleben gerade eine Erwärmung der Welt, und die Anzeichen und Auswirkungen sind überall auf dem Planeten zu sehen", sagte Derek Arndt, Direktor des "National Centers for Environment Information".
Der "State of the Climate in 2023" wurde als Beilage zum Bulletin der American Meteorological Society veröffentlicht. Er wurde von Wissenschaftlern aus aller Welt zusammengestellt und enthält eine Analyse der globalen Klimabedingungen.
Globale Meerestemperaturen Hauptproblem
Besonders die globalen Meerestemperaturen des Vorjahres fielen vielen Forschern auf, weil sie so weit über den bisherigen Rekorden lagen. Die anhaltend hohen Oberflächen-Temperaturen könnten einen "Sprungwechsel" der Klimabedingungen markieren, sagte Boyin Huang, Forscher der National Oceanic and Atmospheric Administration.
Die globale durchschnittliche jährliche Anomalie der Meeres-Temperatur liege 0,13 Grad über dem bisherigen Rekordwert von 2016 – ein "sehr großer Sprung für die Ozeane", sagte er. Die marinen Hitzewellen sei "in vielen Regionen außergewöhnlich weitverbreitet und anhaltend" gewesen.
Die Hitzewellen im Ozean hielten 2023 zehn Monate lang in weiten Teilen des östlichen tropischen und nordatlantischen Ozeans, des Japanischen Meeres, des Arabischen Meeres, des Südpolarmeers bei Neuseeland und des östlichen tropischen Pazifiks an.
Die Anzahl der Tage mit Hitzewellen im Ozean stieg von dem bisherigen Rekord (aus dem Jahr 2016) von 86 Tagen auf nunmehr 116. Am anderen Ende der Skala gab es nur 13 Tage mit Kältewellen im Meer, weit weniger als der bisherige Rekordtiefstwert von 37 Tagen aus dem Jahr 1982.
Neuer Begriff "Super-Meereshitzewellen" geprägt
Die Hitze im Ozean war so bemerkenswert, dass Huang neben Begriffen wie "Megafeuer" und "Megadürre" auch den Begriff "Super-Meereshitzewellen" in das moderne Klimaglossar einfügte.
Auf den Punkt gebracht
- Ein Bericht der "American Meteorological Society" verzeichnete fürs Vorjahr fünf neue Hitze-Rekorde auf der Erde
- Besonders besorgniserregend waren die globalen Meerestemperaturen, die weit über den bisherigen Rekorden lagen
- Der Bericht warnt vor den weitreichenden Auswirkungen des Klimawandels und prägt sogar den neuen Begriff "Super-Meereshitzewellen"