Kärnten

Klima-Protest in Klagenfurt nimmt bizarres Ende

Erstmals haben Klima-Aktivisten auch in Kärnten eine Straße blockiert. Nach zwei Stunden gaben sie auf, ohne, dass die Polizei eingeschritten wäre.

Roman Palman
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    Am 8. Februar 2023 kam es durch die Letzte Generation erstmals auch in Kärnten zu einer Straßenblockade.
    Am 8. Februar 2023 kam es durch die Letzte Generation erstmals auch in Kärnten zu einer Straßenblockade.
    Letzte Generation Österreich

    Um kurz nach 8 Uhr ging am Villacher Ring in Klagenfurt nichts mehr. Aktivisten der "Letzten Generation" hatten erstmals auch in Kärnten die Straße blockiert und vor den Augen der gestoppten Autofahrer Transparente entrollt. Auf diesen forderten sie einmal mehr das Aus für neue Erdgasbohrungen in Österreich sowie Tempo 100 auf den Autobahnen.

    Zeitgleich ließen die Aktivisten auch eine der Teilnehmerinnen im Internet zu Wort kommen. Eva Schmid (59) sorge sich um ihre Enkel: "Wir haben diesen Sommer gesehen, was die Erderhitzung anrichtet. Hitze, Dürre, immer ärgeres Wetter – soll das die Welt sein, in der meine Enkelkinder aufwachsen müssen? Hat diese Regierung überhaupt irgendeinen Plan?", wird sie zitiert.

    Der Klagenfurter Protest unterschied sich in gleich mehreren Punkten von den Klebe-Aktionen, wie sie etwa in Wien durchgeführt wurden. So hatten die Aktivisten ihre Aktion unüblicherweise im Vorfeld angekündigt – allerdings den Ort bis wenige Minuten davor geheim halten können. Die Polizei habe "die Sache auf sich zukommen lassen", wird die Sprecherin der Landespolizeidirektion, Waltraud Dullnigg, durch die "Kleine Zeitung" zitiert.

    Die Beamten vor Ort regelten dann den Verkehr, doch gegen die drei (!) Aktivisten, die die Straße blockierten, wurden sie nicht tätig – und das, obwohl sich diese, ebenso unüblich, nicht am Boden festgepickt hatten.

    Der Grund: selbst für diese nicht angemeldete Blockade brauche es einen Behördenentscheid. Davor könnten die Aktivisten – eine von ihnen, Anja Windl (25), ist via TikTok schon zum Star avanciert (siehe unten) – nicht weggetragen werden, so die "Kleine" weiter. Der Wisch ließ aber auf sich warten.

    Die Aktion nahm dann nach mehr als zwei Stunden ein überraschendes Ende. Offenbar hatten die drei Mitglieder der Letzten Generation dann doch keinen Nerv, auf das Wiehern des Amtsschimmels zu warten. Sie beendeten selbst ihren Protest – offenbar auch, weil sie dem Ruf der Natur folgen mussten.

    "Damit haben wir selber nicht gerechnet. Sie haben selbstständig den Bereich verlassen. Es gab kein Einschreiten der Polizei", bestätigt Polizeisprecherin Dullnigg. Eine Teilnehmerin habe ein WC aufsuchen müssen und auch die Minustemperaturen dürften dem Sitzfleisch zugesetzt haben. Die frostige Kälte war auch der Grund, weshalb aus den Klima-Aktivisten dieses Mal keine Klima-Kleber geworden waren.

    Den drei Teilnehmern drohen wegen ihrer Störaktion nun aber auch rechtliche Konsequenzen. Welche genau, entscheide die Sicherheitsbehörde, so Dullnigg abschließend.

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