"Gehzeugen"
Klima-Kleber überraschen jetzt mit völlig neuer Taktik
Mehrere Mitglieder der "Letzten Generation" haben am Dienstag den Verkehr in Innsbruck lahmgelegt. Allerdings nicht mit einer Klebe-Aktion.
Unterstützer der "Letzten Generation" protestierten am Dienstag um 7.30 Uhr in Innsbruck auf ungewöhnliche Weise: Mit sogenannten "Gehzeugen", Holzgestellen in der Größe von SUVs und anderen Luxusfahrzeugen, zogen die Teilnehmer langsam von der Pauluskirche über die Dreiheiligenstraße bis zum Landhaus.
Schlussendlich blieben die Klima-Aktivisten auf der Willhelm Greil-Straße stehen und unterbrachen den Verkehr kurzzeitig. "Das sieht vielleicht aus wie ein Faschingsspaß, aber SUVs und andere unnötige Luxus-Schlitten nehmen wirklich so viel öffentlichen Platz ein. Platz der eigentlich allen Menschen gehören sollte", zeigt Pressesprecherin Marina Hagen-Canaval die Ungerechtigkeit auf.
Überdimensionierte und vergleichsweise extrem umweltschädliche Fahrzeuge dominieren urbane Räume zunehmend. "Durch unseren Protest mit den 'Gehzeugen' wollen wir veranschaulichen, wie viel Platz wir als Gesellschaft für den Luxus einiger weniger opfern. Der Klimarat schlägt vor, öffentlichen Verkehrsmittel beim Ausbau oberste Priorität einzuräumen. Warum arbeitet die Regierung daran nicht schon längst?" fragt Johanna, 46, Angestellte, die sich ein Holzgestell in Größe eines BMW X7 umgeschnallt hatte.
"Schlittern in Klimakatastrophe"
Die Bürger der "Letzten" Generation betonten erneut ihre Forderung an die österreichische Regierung, die Empfehlungen des österreichischen Klimarats ernst zu nehmen. "Es ist unerlässlich, dass die Regierung handelt und die Empfehlungen ihrer eigenen Bürger umsetzt. Wenn wir das nicht tun, schlittern wir nicht nur weiter in die Klimakatastrophe, sondern müssen auch Strafzahlungen in der Höhe von 9 Milliarden Euro leisten", warnte Johanna vor den Folgen der Untätigkeit der Regierung.
"Nur durch entschlossenes Handeln und die Umsetzung der Empfehlungen des Klimarates können wir die Kehrtwende noch schaffen. Es ist höchste Zeit. Die Regierung muss endlich aus der Schockstarre erwachen und ihre Arbeit angehen!", sagte Marina Hagen-Canaval.