"Wir können auch anders"
Landeschef lässt sich jetzt von Klima-Klebern beraten
Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser hat Klimaaktivisten der Letzten Generation zum Klimabeitrat Kärnten eingeladen. Sie werden ihn dort beraten.
Zu einem ersten Treffen der Klimakleber mit dem SP-Landeschef kam es bereits vergangenen Oktober, um über Klimafragen und -lösungen zu sprachen. Im Rahmen dieses Gesprächs wurden Vertreter der Letzen Generation eingeladen, Teil des Klimabeirats Kärnten zu werden, heißt es in einer Aussendung.
Der Klimabeirat Kärnten ist ein Gremium, das die direkte Vertretung der Zivilgesellschaft in Klimafragen vorsieht und Politik sowie Verwaltung bei mutigen Schritten für den Klimaschutz unterstützen soll. Vertreten sind Mitglieder von NGOs, Vereinen, der Kirche, aber auch Schüler. Ähnlich wie der Klimarat der Bürger ist der Klimabeirat ein Instrument einer lebendigen Demokratie.
"Kein Ideenfriedhof der Klimabewegung"
Die Letzte Generation sehe die Zusammenarbeit zwischen Zivilgesellschaft und Politik, wie beim bundesweiten Klimarat der Bürger oder beim Kärntner Klimabeirat sehr positiv. Klima-Kleberin Mary Aichholzer, gebürtige Kärntnerin sagte: "Ich sehe es als unsere Pflicht, dass wir uns alle - als Österreichs Gesellschaft - für unsere Zukunft einsetzen und endlich Demokratie leben. Partizipative Formen wie die des Klimarats bilden den notwendigen Rahmen."
Die Verantwortung der Zivilgesellschaft sei es, die vielfältigen Werte und Stimmen der Menschen in dieser Form einzubringen. Die Verantwortung der Regierung sei es hingegen, auf die Bürger zu hören. "Es kann jedoch nicht sein, dass engagierte Menschen unter viel Aufwand Lösungen liefern, die dann nicht umgesetzt werden.” Der Kärntner Klimabeirat dürfe kein weiteres Beispiel für eine Abstellkammer engagierter Bürger werden, deren Lösungen auf dem Ideenfriedhof der Klimabewegung landen, betonte Aichholzer weiter.
"Wir können auch anders"
Im Fokus der Klima-Kleber steht zudem die Sensibilisierung für die Auswirkungen der Klimakrise im Bezug auf den Wintertourismus, von dem die Region Kärnten stark profitiere, doch aktuell auch die negativen Auswirkungen spüre. "Dass dabei ein Teil unserer Methoden unangenehm sind, ist uns bewusst. Proteste wie zum Beispiel das kurze Unterbrechen der Vierschanzentournee in Bischofshofen oder des Skiweltcupslaloms in Schladming sind aber notwendig, um wachzurütteln, denn solche Wettbewerbe wird es ohne Klimaschutz nicht mehr geben können", sagte Aichholzer.
Des Gespräch mit Peter Kaiser und das Engagement in zivilgesellschaftlichen Vereinen zeige aber, "das wir auch anders können, wenn sich etwas tut. Wenn nicht, müssen wir eben wieder auf störendere Proteste zurückgreifen", schloss die Aktivistin ab.
„Das Gespräch mit Peter Kaiser zeigt, dass wir auch anders können, wenn sich dann etwas tut. Wenn nicht, müssen wir eben wieder auf störendere Proteste zurückgreifen.“