Ex-ÖSV-Star unterstützt
Klima-Kleber störten Kristall-Feier von Odermatt
Aufregung bei der letzten Siegerehrung der Ski-Saison! Aktivisten der "Letzten Generation" verstreuten Konfetti, sorgten für eine Unterbrechung.
Zwei "Klima-Kleber" mussten am Sonntagnachmittag bei der Siegerehrung der besten Abfahrts-Herren der Saison von Sicherheitskräften aus dem Schnee getragen werden. Die beiden Aktivisten von der Gruppe "Letzte Generation" verstreuten Konfetti vor dem Siegertreppchen.
Die Störaktion erfolgte während der letzten Siegerzeremonie der Ski-Saison, nachdem die abschließende Abfahrt ironischerweise wegen Schlechtwetters abgesagt worden war. Weltcup-Dominator Marco Odermatt musste durch den Protest nach mehrstündiger Verzögerung und der Rennabsage noch ein wenig länger auf seine vierte Kristallkugel der Saison warten.
Odermatt setzte sich in der Wertung der Königsdisziplin Abfahrt 42 Punkte vor Cyprien Sarrazin durch. Zuvor hatte er schon den Gesamtweltcup und die kleinen Kugeln in Riesenslalom und Super-G erobert.
Schütter unterstützt Aktion
In einer Aussendung erklären die Organisation "Letzte Generation" und zwei Unterstützer aus dem Wintersport ihre Beweggründe für ihre anhaltenden Protestaktionen in Österreich im Allgemeinen, die Störaktion beim Ski-Weltcup im Speziellen. Einer von ihnen: Ex-ÖSV-Abfahrer Julian Schütter, der nach anhaltenden gesundheitlichen Problemen erst dieses Frühjahr seine aktive Karriere beendet hatte. Schütter sagt: "Der Skisport leidet heute schon massiv unter der Klimakatastrophe. Das erkennen nun auch einige Funktionäre und zeigen Bestrebungen, den Sport klimafreundlicher zu machen. Das ist löblich, doch wenn wir wirklich eine Chance haben wollen, Skifahren noch mehrere Jahrzehnte zu betreiben, müssen wir den fossilen Wahnsinn beenden und die Regierung in die Verantwortung nehmen. Deswegen rufe ich den gesamten Skizirkus und alle Fans dazu auf, jetzt in den Widerstand zu gehen und die Letzte Generation als Verbündete zu sehen. Wer diesen Sport wirklich liebt, kommt zum nächsten Großprotest am 6.April gemeinsam vorm Museumsquartier in Wien."
Die "Letzte Generation" schreibt zudem in einer Aussendung:
Saalbach-Hinterglemm, 24. März 2024, 14 Uhr. Mit der Forderung, ein Grundrecht auf Klimaschutz in der Verfassung zu verankern, protestierten Unterstützer:innen der Letzten Generation beim Skiweltcupfinale in Saalbach-Hinterglemm.
Die Letzte Generation zählt viele Wintersportfans zu seinen Unterstützer:innen. Deshalb unterbrachen zwei von ihnen die Siegerehrung, wo sie Confetti verstreuten. "Als Kind habe ich in unserer Hauseinfahrt Skifahren gelernt, ich habe den ganzen Winter über Igloos gebaut und war rodeln. Heute haben die meisten Kinder diese Möglichkeit nicht mehr. Wenn sie heute noch Skifahren lernen, dann immer öfter auf kümmerlich-traurigen Schneebändern, die sich einen grünen Hang runterziehen", erzählt Annika Zips (24). Sie studiert Ökologie und Biodiversität und bekräftigt: "Wie allen Fans hier, liegt mir das Skifahren am Herzen. Obwohl durch die eskalierende Klimakatastrophe immer mehr Skigebiete vor dem Aus stehen, zeigt sich die Bundesregierung immer noch unwillig, die sozial ausgewogenen Empfehlungen des Klimarats umzusetzen."
Das Grundrecht auf Klimaschutz in Verfassungsrang ist auch die erste von 93 Empfehlungen des Klimarats und die erste Forderung des Klimavolksbegehrens – mit knapp 400.000 Unterschriften, eines der erfolgreichsten Volksbegehren. "2020 zeigte das Klimavolksbegehren, dass die Bevölkerung Klimaschutz will. 2022 hat der nationale Klimarat bewiesen, dass sich informierte Bürgerinnen und Bürger auf wirkungsvolle, sozial verträgliche Lösungen einigen können. Zwei Jahre nach dem Klimarat und vier Jahre nach dem Volksbegehren werden die Menschen in diesem Land immer noch von Politik ignoriert", so Sprecher Bernhard Schaller.