Welt
Klima-Kleber bringen sogar Klimaminister zum Schäumen
In Deutschland nimmt die Klima-Debatte immer extremere Formen an. Jetzt kehrt sogar der Klimaminister der "Letzten Generation" den Rücken.
Die Klebeaktionen der Letzten Generation spalten nicht nur die Gesellschaft, sondern auch die Politik. Während in Österreich die Grünen hinter den Klima-Klebern stehen, beginnt sich die Schwesterpartei in Deutschland von den Protesten zu distanzieren. Das geht aus den neuesten Aussagen des grünen Klimaschutzministers Robert Habeck hervor.
"Es ist keine Hilfe"
Demnach würden die Klebeaktionen der Aktivisten den Bemühungen um den Klimaschutz schaden. "Dieser Prozess verhindert eine Mehrheit für Klimaschutz", sagte er am Freitag beim Evangelischen Kirchentag in Nürnberg. "Es ist keine Hilfe beim Klimaschutz", so Habeck.
Der Minister ging sogar noch einen Schritt weiter: Er warnte davor, dem Klimaschutz alles unterzuordnen. "Wenn wir die Klimafrage über alles stellen ... Wozu führt das denn?", fragte Habeck. Auch beim Kirchentag sei Energie verbraucht worden, etwa für Leinwände oder das Licht. Aber sei es darum besser, den Kirchentag nicht abzuhalten, fragte er. "Die Schuldfrage führt im Grunde dazu, dass man handlungs- und auch denkunfähig wird."
"Das ist hoffnugnslos"
Habeck legte sogar nach: "Hätte ich keine vier Söhne haben sollen, weil dann der CO2-Ausstoß reduziert wäre? Das ist hoffnungslos, so der grüne Minister. Man müsse sich viel mehr die Frage stellen, wie die Klimaneutralität unter den Bedingungen einer funktionierenden Gesellschaft geschaffen werden könne.
Die Letzte Generation reagiert empört. Die Sprecherin der Gruppe, Carla Hinrichs, entgegnete auf Habecks Kritik im Rahmen einer Podiumsdiskussion: "Seit wann bewertet die Regierung den Protest gegen sich selber als richtig oder falsch?"