Straßen-Aktionen
Klima-Kleber blockieren am Montag gleich zwei Städte
Die Klima-Kleber der "Letzten Generation" brachten am Montag den Verkehr in Attnang-Puchheim und in St. Pölten kurzzeitig zum Stillstand.
"Um längst überfällige Maßnahmen zum Klima- und Überlebensschutz einzufordern", legten die Klima-Kleber der "Letzten Generation" am Montagmorgen den Verkehr zeitweise in Attnang-Puchheim und in St. Pölten lahm. Mit ihren Aktionen wollten sie nach eigenen Angaben "auf die verheerenden Auswirkungen der Klimakatastrophe aufmerksam zu machen, welche zuletzt auch mehrere Menschenleben in Tirol, Deutschland und Großbritannien forderte."
"Kinder werden kein Verständnis haben"
In Attnang-Puchheim wurden zwei Kreuzungen an der Gmundner Straße und der Salzburgerstraße blockiert. Die Zweifachmutter und Gemeindebedienstete Romana König (36): "Wenn mich meine Kinder in 10 oder 15 Jahren fragen: 'Mama, was hast du gemacht, um den Klimakollaps zu verhindern? Ihr habt doch alle gewusst, was auf uns zukommt!', möchte ich nicht kleinlaut sagen müssen: 'Ja weißt du, ich hab‘ eh regional eingekauft und Müll getrennt. Und sich für den Klimaschutz auf die Straße zu kleben – was hätten denn da die Leute gesagt?' Dafür werden die Kinder kein Verständnis haben."
Blockaden auch in Sankt Pölten
Auch ater und Maschinenbau-Ingenieur Daniel Buchberger (36) war dabei: "Weil ich nicht länger hinnehmen kann, dass der seit Jahrzehnten bekannte, wissenschaftliche Konsens zur Klimakatastrophe und Biodiversitätskrise von der Regierung verharmlost und ignoriert wird. Ich fordere die politisch Verantwortlichen dazu auf, der Bevölkerung die Dringlichkeit des Problems zu vermitteln und endlich entschlossene Maßnahmen auf Basis wissenschaftlicher Grundlagen zu setzen. Folgt den Empfehlungen des Klimarates, der einen Querschnitt der österreichischen Bevölkerung abbildet. Wir sind es den kommenden Generationen schuldig, nicht weiter zu verdrängen, sondern endlich zu handeln."
"Veränderung, vor der ich Angst habe"
In St. Pölten legten die Klima-Kleber den Europaplatz und zwei weitere Orte nahe des Regierungsviertels (Kreuzung Wiener Straße/Rennbahnstraße sowie südliche Einfahrt zum Regierungsviertel) lahm "und richteten ihre Forderungen erneut an die Landes- und Bundesregierung", wie es in einer Aussendung heißt: "Nachdem ÖVP Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner zuletzt bei Matura-Ehrungen von Maturant:innen ein Zeugnis mit 'Nicht genügend' für verabsäumte Klimapolitik überreicht wurde, schlossen sich die Menschen den Forderungen der Maturant:innen an. Sie forderten erneut, die 93 sozial verträglichen Maßnahmen des Klimarats umzusetzen."
Dietmar Mayr (55) aus Zwentendorf zeigte sich dabei wütend: "Die Politik müsste sich nur an die 93 Empfehlungen des Klimarats halten und wir hätten die Veränderung, die für uns alle gut ist. Wenn wir jetzt nichts ändern, wird sich in Kürze unser Zusammenleben in allen Bereichen massiv verschlechtern und es ist nur diese Art Veränderung, vor der ich Angst habe."
"Sollen Bäume pflanzen, nicht Autofahrer"
"Die sollen Bäume pflanzen und nicht die Autofahrer", hieß es am Montagmorgen in einem ersten Statement der FPNÖ.