Klimaschutz

Klima-Investition von 145 Milliarden bis 2030 nötig

Analyse des Umweltbundesamts: Massiver Investitionsbedarf in Verkehr, Energie, Gebäuden und Industrie für Klimaneutralität bis 2040 notwendig.

Lydia Matzka-Saboi
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Die Transformation zur Klimaneutralität bedeutet vor allem den Umbau der Volkswirtschaft in Richtung Ausstieg aus fossiler Energie, den Umstieg auf Erneuerbare sowie Energieeffizienz.
Die Transformation zur Klimaneutralität bedeutet vor allem den Umbau der Volkswirtschaft in Richtung Ausstieg aus fossiler Energie, den Umstieg auf Erneuerbare sowie Energieeffizienz.
Daniel Waschnig Photography / Westend61 / picturedesk.com

Für das Erreichen der Klimaneutralität bis 2040 sind in Österreich allein von jetzt bis 2030 zusätzliche Investitionen von 145 Milliarden Euro in den Bereichen Energie, Industrie, Gebäude und Verkehr nötig. Dies geht aus einer Analyse des Umweltbundesamtes im Auftrag der Sparte Bank und Versicherung der Wirtschaftskammer hervor. Die Finanzierung dieser Investitionen erfordert privates Kapital, ohne Finanzwirtschaft und Kapitalmarkt wird die Klimatransformation nicht gelingen.

Der klimafreundliche Umbau der Infrastruktur ist demnach eine Voraussetzung auf dem Weg in die Klimaneutralität. Die erforderlichen zusätzlichen Investitionen von jährlich 13,9 bis 18,5 Mrd. Euro bringen der Potenzialanalyse zufolge auch mehr Wertschöpfung und Jobs.

In Relation zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) belaufen sich die Mehrinvestitionen im jährlichen Durchschnitt auf 4,2 Prozent. Die jährlichen Wertschöpfungseffekte werden mit circa 2,4 Prozent des BIP beziffert. Die dadurch geschaffene und gesicherte Beschäftigung liegt im jährlichen Durchschnitt bei rund 70.000 Personen (Vollzeitäquivalente).

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    Zahlreiche Starkregenereignisse haben im Sommer - wie hier im Bild im Raum Hochburg-Ach in Oberösterreich - zu Hochwasser, Überschwemmungen und Vermurungen geführt.
    Zahlreiche Starkregenereignisse haben im Sommer - wie hier im Bild im Raum Hochburg-Ach in Oberösterreich - zu Hochwasser, Überschwemmungen und Vermurungen geführt.
    MANFRED FESL / APA / picturedesk.com

    "K wie Klimatransformation, K wie Kapitalmarkt"

    Die Transformation zur Klimaneutralität bedeutet vor allem den Umbau der Volkswirtschaft in Richtung Ausstieg aus fossiler Energie, den Umstieg auf Erneuerbare sowie Energieeffizienz. Nach Sektoren betrachtet braucht der Verkehr am meisten, mit 67,3 Milliarden Euro, unter anderem wegen des hohen Investitionsbedarfs für den Schienenverkehr und die Umstellung auf E-Mobilität – etwa mit rund 1,15 Millionen Elektro-Pkw bis 2030.

    Der Investitionsbedarf des Energiesektors wird mit 44,4 Mrd. Euro angegeben. Die Stromerzeugung spiele eine Schlüsselrolle in der Transformation, so Umweltbundesamt-Geschäftsführer Georg Rebernig. Wichtig seien dabei vor allem Photovoltaik und Windkraft – mit 1900 zusätzlichen Windrädern bis 2030 – sowie der Ersatz fossiler Energieträger durch Strom.

    Im Gebäudebereich seien zusätzlich rund 26 Milliarden Euro nötig, vor allem für thermische Sanierung und Heizungstausch. In der Industrie werde es wegen der längeren Investitionszyklen und notwendiger Forschung länger dauern und erst nach 2030 zu einem umfassenden Strukturwandel kommen.

    Kapitalmarkt und Finanzwirtschaft seien der Enabler, ohne den Transformation nicht gelingen werde, so Rebernig. "Wer K wie Klimatransformation sagt, muss auch K wie Kapitalmarkt sagen", betonte Franz Rudorfer, Geschäftsführer der Bundessparte Banken und Versicherungen in der Wirtschaftskammer. Durch den Krieg in der Ukraine habe die Transformation eine neue Dringlichkeit bekommen.