Maul- und Klauenseuche

"Kleingeistig" – ÖVP-General greift FPÖ frontal an

"Bei der Maul- und Klauenseuche wurde wertvolle Zeit vergeudet", schießt die FPÖ gegen die Regierung. Nico Marchetti und das Heer schmettern hart ab.
Newsdesk Heute
08.04.2025, 07:59

Wegen des gefährlichen Ausbruchs der Maul- und Klauenseuche wurden 24 kleinere Grenzübergänge zu Ungarn und der Slowakei geschlossen. Im Hauptausschuss des Nationalrats stimmte am Montag auch die FPÖ für diese Maßnahme, holte gleichzeitig aber zum Rundumschlag aus.

Die Regierung habe "aus dem Corona-Chaos nichts gelernt" und "wieder wertvolle Zeit im Umgang mit einer möglichen Seuchengefahr verstreichen" lassen, beklagte FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz. Auch, dass Bundesheer-Soldaten zur Unterstützung in unsere Nachbarländer geschickt wurden, hält der Blaue für "absurd". Dieses Personal würde "im Inland bitter fehlen".

Neben Angriffen auf die Regierungsparteien sparte Schnedlitz auch nicht mit haltlosen Unterstellungen. Er stellte eine bewusste Einschleppung der Seuche nach Österreich in den Raum: "Sollte das der Fall sein, können sämtliche Verantwortliche sofort den Hut nehmen".

ÖVP: "Kleingeistige Festungsmentalität"

"Leider ist internationale Zusammenarbeit nicht die Sache der FPÖ. Anstatt froh darüber zu sein, dass unser Bundesheer schon bei unseren Nachbarn alles daransetzt, die Verbreitung der Maul- und Klauenseuche aufzuhalten, erhebt die FPÖ unseriöse Vorwürfe gegen die wichtige Arbeit unserer Soldatinnen und Soldaten", reagiert der Generalsekretär der Volkspartei, Nico Marchetti, auf die Angriffe der FPÖ gegen das Österreichische Bundesheer.

"Fakt ist: Soldatinnen und Soldaten des Bundesheeres wurden noch am selben Tag an die burgenländische Grenze geschickt, an dem diese angefordert wurden. Dem Bundesheer hier eine späte Reaktion zu unterstellen, ist faktenwidrig."

Marchetti weiter: "Die kleingeistige Festungsmentalität der FPÖ kommt heute wieder voll zum Vorschein. Jeder Handgriff, mit dem wir unseren Nachbarn helfen, ist für die Freiheitlichen einer zu viel. Dabei hat der Einsatz des Bundesheeres in der Slowakei nicht nur unseren Nachbarn geholfen, sondern auch uns selbst. Dass es vernünftig ist, eine Tierseuche frühestmöglich und möglichst weit weg von der eigenen Haustür zu bekämpfen, sollte eine politische Selbstverständlichkeit sein".

Heer: "Haben genug Reserven"

Für den Fall eines Ausbruchs der Maul- und Klauenseuche in Österreich könne das Bundesheer die Gesundheitsbehörden ausreichend unterstützen, hebelt auch der Leiter des ABC-Abwehrzentrums in Korneuburg, Oberst Jürgen Schlechter, die FPÖ-Erzählung aus: "Es ist nicht so, dass wir auf das Kontingent dort angewiesen sind. Wir haben genug Reserven in Österreich."

Seit dem 26. März waren 53 Soldaten der "Austrian Forces Disaster Relief Unit" rund um die Uhr im Einsatz. Ihre Aufgabe bestand darin, die örtlichen Einsatzkräfte bei der Eindämmung der Maul- und Klauenseuche zu unterstützen und damit eine weitere Ausbreitung des Virus zu verhindern. Am Montag kehrte die Katastropheneinheit nach Korneuburg zurück. Dank der Hilfe der österreichischen Einsatzkräfte konnten im elftägigen Einsatz rund 6.400 Großfahrzeuge mit 5.000 Liter Chemie und 250.000 Liter Wasser dekontaminiert werden.

AFDRU

Die "Austrian Forces Disaster Relief Unit" (AFDRU) ist eine Spezialeinheit des Bundesheeres für Katastrophenhilfeeinsätze im In- und Ausland. Sie ist auf technische Hilfeleistungen, Dekontaminationsmaßnahmen und humanitäre Unterstützung spezialisiert und Teil des Europäischen Katastrophenschutzmechanismus. AFDRU verfügt über umfassende Erfahrung in internationalen Einsätzen und leistet mit ihrer Expertise einen wesentlichen Beitrag zum Schutz der Bevölkerung in Krisensituationen.

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