Sorge um Vater

Kleine Yahel (4) war 52 Tage in Geiselhaft der Hamas

Es sind herzzerreißende Szenen, die sich im Stift Klosterneuburg abspielen, als die schwer gezeichnete Familie Shoham ihr Schicksal schilderte.

Niederösterreich Heute
Kleine Yahel (4) war 52 Tage in Geiselhaft der Hamas
Besuch von Familie Shoham im Stift Klosterneuburg
Stift Klosterneuburg/Walter Hanzmann

"Wir können uns gar nicht vorstellen, was diese Menschen durchmachen müssen", sagte Propst Anton Höslinger, der die österreichisch-israelische Familie Shoham jetzt im Stift Klosterneuburg (NÖ) empfing.

Die schwer gezeichnete Familie war am 7. Oktober 2023 von der Hamas verschleppt und als Geisel festgehalten worden. Die kleine Yahel (4), ihr Bruder Naveh (8) und Mama Adi waren nach 52 Tagen freigekommen, drei Verwandte kamen ums Leben, von Papa Tal fehlt jede Spur.

Bedrückendes Schicksal

Das Stift wolle der Familie beistehen, hofft auf die Befreiung der Verschleppten. Von den verbliebenen rund 120 Geiseln dürften 40 nicht mehr am Leben sein.

Die Familie Shoham hält sich derzeit in Österreich auf, um auf sein Schicksal und das der anderen israelischen Geiseln aufmerksam zu machen.

Brief an den Papst

Der kleine Naveh schrieb vor einiger Zeit sogar einen Brief an Papst Franziskus, in dem er u.a. über seinen Vater berichtete: "Ich hoffe, die Welt vergisst nicht, dass er immer noch gefangen ist." Und Naveh erzählt in dem Brief weiter: "Wir haben einen kleinen Tisch in unserem Haus, den wir unseren 'Tisch der Hoffnung' nennen. Hier zünden wir Kerzen an und beten für das Wohl und die Freilassung unseres Vaters."

Besuch von Familie Shoham im Stift Klosterneuburg

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    Kämmerer Elias Carr, Gilad Korngold mit Enkerl Yahel Shoham und Propst Anton Höslinger
    Kämmerer Elias Carr, Gilad Korngold mit Enkerl Yahel Shoham und Propst Anton Höslinger
    Stift Klosterneuburg/Walter Hanzmann

    Papst Franziskus hat dem achtjährigen Naveh geantwortet. Das Schreiben wurde "Kathpress" am Rande der Begegnung in Klosterneuburg übermittelt. Darin schreibt der Papst an Naveh, dass er von seinem Brief tief bewegt sei. Er bete mit ihm und seiner Familie für die Verstorbenen und dafür, dass er seinen Vater bald wieder in die Arme schließen könne. Und er bete auch für ihn - Naveh - und seine kleine Schwester, dass sie die entsetzlichen Erlebnisse bald gut verarbeiten und wieder lachen und spielen können.

    "Wollen ihnen beistehen"

    "Die Mittel des Stifts bzw. der Kirche sind begrenzt, aber wir wollen ihnen beistehen und mithelfen, dass das Anliegen der Befreiung der Geiseln in der Öffentlichkeit präsent bleibt und konkrete Schritte unternommen werden", so Höslinger.

    Sonderberater installiert

    In Wien war die Familie Shoham dieser Tage schon im Parlament, im Bundeskanzleramt und im Außenministerium. Die österreichische Regierung hat mit dem Diplomaten Peter Launsky-Tieffenthal zudem einen Sonderberater für die Befreiung von Tal Shoham ernannt, der seine Fühler in die arabische Welt ausgestreckt hat, wie die Katholische Presseagentur Österreich berichtet.

    Auf den Punkt gebracht

    • Die Familie Shoham, die von der Hamas als Geisel genommen wurde, schildert ihr Leid im Stift Klosterneuburg
    • Der Vater Tal wird noch vermisst, während die Familie in Österreich ist, um Aufmerksamkeit für ihr Schicksal und das anderer israelischer Geiseln zu erregen
    • Der achtjährige Naveh hat sogar einen Brief an Papst Franziskus geschrieben, der daraufhin geantwortet hat und für die Familie gebetet hat
    • Die österreichische Regierung hat einen Sonderberater ernannt, um bei der Befreiung von Tal Shoham zu helfen
    red
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