Niederösterreich
"Kleidungsvorschrift kübeln!" Protest vor Gym Stockerau
Die Aktion kritischer Schüler_innen Niederösterreichs und die Sozialistische Jugend sprechen sich gegen die Vorschriften für Schüler in Stockerau aus.
Ende vergangene Woche setzte die Aktion kritischer Schüler_innen Niederösterreich (AKS) gemeinsam mit der Sozialistischen Jugend (SJ) vor dem Gymnasium Stockerau ein Zeichen. Unter dem Motto „Kleidungsvorschrift kübeln“ kamen sie mit den Schülerinnen und Schülern des BG/BRG Stockerau ins Gespräch.
"Über Vorschrift verärgert"
Die Vorsitzende der AKS Niederösterreich, Valentina Kloibhofer (Amstetten), sagte zur Aktion: „Für uns ist klar: Kleidungsvorschriften wie diese haben nichts mit Schutz für Schülerinnen und Schüler zu tun. Es geht darum Mädchen in veraltete Rollenbilder zu pressen. Unser Besuch der Schule am Donnerstag hat uns gezeigt: Auch die Schülerinnen und Schüler und auch einige Eltern sind über die Vorschrift verärgert. Wir sind seit unserer Aktion mit einigen Betroffenen in Kontakt und auch Schüler_innen anderer Schulen haben uns auf ähnliche Vorschriften aufmerksam gemacht.“
"Diese Verbotslogik hat System"
Auch die Frauensprecherin der sozialistischen Jugend Österreich, Fiona Schindl (Klosterneuburg), kam nach Stockerau, um mit den Schülern ins Gespräch zu kommen. Sie sagt: „Diese Verbotslogik hat System. Jungen Menschen darf auf keinen Fall weitergegeben werden, dass ihre Kleidung eine Aufforderung zu Belästigung ist. Und vor allem in der Schule sollte man in einem geschützten Rahmen lernen können und dazu gehört auch Kleidung zu tragen, in der man sich wohl fühlt.“
Kloibhofer meinte abschließend: „Für uns als AKS ist die Vorschrift an Absurdität nicht zu übertreffen. An Niederösterreichs Bildungsstätten gäbe es genug zu tun. Von Personalmangel, stockender Digitalisierung bis zu einem Höchststand beim Sitzenbleiben in ganz Österreich: ein Verbot von bauchfreien Oberteilen löst kein einziges Problem!“
"Hausordnung wurde einstimmig beschlossen"
Direktorin Claudia Reinsperger hatte wie berichtet nach Bekanntwerden der Kleidungsordnung den Sinn der Maßnahme verteidigt: "Wir haben uns als Schulgemeinschaft einer Schule, mit rund 1.000 Schülern, im letzten Schuljahr Gedanken zu unserer Hausordnung gemacht und diese in einigen Punkten adaptiert. Die Hausordnung wurde einstimmig im Schulgemeinschaftsausschuss (SGA) beschlossen. Und bis dato denke ich, dass wir alle gemeinsam gut in das neue Schuljahr 2023/24 gestartet sind."