Streit um Besitzstörung
Klage wegen Bohrhaken- wird Klettern bald verboten?
Ein Grundbesitzer klagte in Kärnten Kletterer – der Grund ist kurios: Weil die Bergfexe Haken in den steilen Fels schlugen, sollen sie Strafe zahlen!
Die Kletterroute auf den Gabelekopf (2.289 m) ist steil und gefährlich. Stellenweise geht es senkrecht nach unten, die Wand ist nichts für Anfänger. Ein Absturz würde höchst wahrscheinlich tödlich enden.Um die Route zu sichern, schlugen Kärntner Bergführer vor einigen Jahren 40 Bohrhaken in den Fels, berichtet die "Kleine". Diese werden acht Zentimeter tief im Gestein verankert, Seile können sicher angebracht werden – im Notfall ein Lebensretter. Doch die Sicherheitsmaßnahme will sich ein Grundbesitzer nun teuer bezahlen lassen. Der Kärntner klagte die beiden Bergführer wegen Besitzstörung – die Kletterer fielen aus allen Wolken.
"Tod des alpinen Kletterns"
Denn sollte der Kläger recht bekommen, droht dem Klettern das Aus. "Das wäre der Tod des alpinen Kletterns, wie wir es kennen", so die Beklagten in der "Kleinen Zeitung". Ein Urteil könnten auch andere Grundbesitzer zu Klagen gegen Kletterer ermutigen. Der Fall würde sich bis zum Obersten Gerichtshof ziehen.
Richter will auf den Berg
Bei der ersten Verhandlung am Dienstag wurde über vier Stunden lang verhandelt. Eine Einigung gab es nicht, der Richter vertagte den Prozess auf Oktober. Er möchte sich bei einem Lokalaugenschein selbst ein Bild der Lage machen. Wie er auf den Berg kommt, ist noch unklar.
Auf den Punkt gebracht
- Ein Grundbesitzer in Kärnten hat Kletterer wegen der Installation von Bohrhaken auf einer gefährlichen Kletterroute verklagt, was zu einer möglichen Bedrohung für das alpine Klettern führen könnte
- Der Richter hat den Prozess vertagt, um sich vor Ort ein Bild der Lage zu machen