Politik

Kindeswohl spreche für Bub – Griss gegen Abschiebung

Irmgard Griss sieht die Abschiebung des 13-jährigen Husein S. kritisch: Das Kindeswohl hätte dafür sorgen müssen, dass der Bub in Österreich bleibt.

Tobias Kurakin
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Irmgard Griss kritisiert die Abschiebung des 13-jährigen Husein S. scharf.
Irmgard Griss kritisiert die Abschiebung des 13-jährigen Husein S. scharf.
Lukas Huter / EXPA / picturedesk.com

Wie "Heute" bereits berichtete, wurde am Mittwoch der 13-jährige Husein S. gemeinsam mit seinen Eltern nach Aserbaidschan abgeschoben. Der Aufschrei der Empörung ist groß, nun meldet sich auch Irmgard Griss zu Wort, die als Vorsitzende der Kommission für Kindeswohl tätig ist, sie kritisiert die Abschiebung hart. 

Husein S. war voll integriert

Bis zuletzt hatten die Freunde und Mitglieder des Sportvereins, in dem Husein S. als begnadetes Tischtennis-Talent galt dafür gekämpft, um seine Abschiebung zu verhindern - doch vergeblich. Der junge Salzburger, der perfekt Deutsch spricht, musste mit seiner Familie das Land verlassen. 

Irmgard Griss kann das Vorgehen der Behörden jedenfalls nicht nachvollziehen. Die ehemalige Höchstrichterin und Kandidaten der Bundespräsidentschaftswahl 2016 meint im Gespräch mit Puls24: "Das Kindeswohl spricht in einem solchen Fall ganz eindeutig dafür, dass der Bub in Österreich bleiben kann". 

Knapp die Hälfte seines Lebens hatte Husein in Österreich verbracht und sich vollständig hierzulande integriert. Griss verweist darauf, dass das BVG und die UNO-Kinderrechte festschreiben, dass das Kindeswohl immer vorrangig zu berücksichtigen ist. 

Die Familie kam vor sechs Jahren nach Österreich und lebte bis vor wenigen Tagen in einer Asylunterkunft in Salzburg. 2016 wurde ein Antrag auf internationalen Schutz im Rahmen des Asylgesetzes gestellt. Seither ging das Verfahren bereits durch mehrere Instanzen. Heuer wurde der Asylantrag vom Bundesverwaltungsgericht abgelehnt, genau wie die beiden darauf folgenden Beschwerden. Auch der Antrag auf Erteilung eines Aufenthaltstitels "in besonderen berücksichtigungswürdigen Fällen" wurde zurückgewiesen. 

Es ist jedoch nicht völlig ausgeschlossen, dass der Bub wieder nach Österreich zurückkehren kann. Wie im Fall der nach Georgien abgeschobenen Tina will Walter Windischbauer, Vizepräsident des Tischtennisvereins UTTC Salzburg ein Schülervisum für Husein beantragen. 

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