Österreich

Frauenarzt aus Wien "verschrieb" Patientin Sex mit sich

Ein Gynäkologe soll einer Patientin zu häufigem Sex geraten haben – mit sich. Er sei "Father of the Family" schrieb er, dann ließ er sie fallen.

Christian Tomsits
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    Anwältin Susanne Kurtev (l.) mit Oxana M. (47)
    Anwältin Susanne Kurtev (l.) mit Oxana M. (47)
    Sabine Hertel

    Unglaubliche Vorwürfe gegen einen leitenden Wiener Frauenarzt. Der Kinderwunsch-Spezialist soll ein Doppelleben als "perverses Sex-Monster" führen, Alkoholismus und Tablettensucht im Alltag vertuschen. Nun klagt er eine seiner Patientinnen. "Ich wollte unbedingt ein Kind – das war mein Traum", erinnert sich Oxana M. (47) an das Jahr 2016. Doch der wurde zum absoluten Alptraum.

    Arzt bot Patientin Sex an

    In der Privatordination des bekannten Gynäkologen sprach sie vor. "Er empfahl mir sehr häufigen Sex – am besten gleich mit ihm selbst", so die Russin, die für ihren Job und wegen der guten medizinischen Behandlung extra nach Wien gezogen war. Der Mediziner machte ihr offensive Avancen, versprach eine Familie und gab an, sich um sie und um das Kind zukünftig zu kümmern. Leider ließ sich die Patientin darauf ein.

    Nach über einem Jahr Sex-Beziehung gestand er ihr dann seine Zeugungsunfähigkeit. "Für mich brach eine Welt zusammen – von einer Samenbank-Befruchtung riet er mir aber sofort ab", so M. Angeblich, weil die Kinder dort schwarz oder behindert werden könnten.

    "Stattdessen sollte ich Sex mit einem Anderen haben", schildert die Frau weiter – sie wurde tatsächlich schwanger. "Mein Frauenarzt deklarierte sich sofort zum Vater des Ungeborenen, traf und behandelte mich weiter." Doch als die Unternehmerin hochschwanger war, erfuhr die Ehefrau des Doktors von der Affäre. "Ab da bestritt er alles und machte sich auf einmal rar", so die Betroffene. Die Geburt des gesunden Buben am 9. Juni 2018 absolvierte er als leitender Mediziner aber noch.

    "Für perfiden Plan nutzte er Position aus"

    Vor Gericht gab er dann plötzlich an, von seiner Patientin über die Vaterschaft getäuscht worden zu sein. Durch eine Verkettung unglücklicher Ereignisse verlor die Russin ihren Sohn sogar kurzzeitig ans Jugendamt, mittlerweile lebt er bei Verwandten. Nun klagt der Arzt sie auf 93.000 Euro, gibt an, er wurde getäuscht und hätte im falschen Glauben, der echte Vater zu sein, für die 'Zweitfamilie' Geld ausgegeben, das will er nun wieder. "Wir können aber beweisen, dass nicht er getäuscht wurde, sondern einzig und allein meine Mandantin", so die Top-Juristin Susanne Kurtev. "Von Anfang an scheint der Mann einen sehr perfiden Plan verfolgt, seine Position als Arzt und meine Mandantin schamlos ausgenutzt zu haben."

    "Ich habe ihm vertraut – mich in Verzweiflung sogar in ihn verliebt. Aber jetzt weiß ich, er ist ein alkoholkrankes, drogensüchtiges Monster, mimt nur untertags den Saubermann", so Oxana M. im "Heute"- Gespräch.

    Pikante Chats des Mediziners belegen fragwürdige Vorlieben – so verschickte er hunderte Penisbilder, räkelte sich in der Sauna und bezeichnet sich: "The Father of the Family." Oxana M. glaubt, dass sie nicht das einzige "Opfer" des Mediziners sei: "Er steht eindeutig auf Sex mit Schwangeren." Auch berichtete er ihr seinen massiven Medikamenten-Missbrauch. Nachts setze er sich dann oft völlig nackt und vollkommen berauscht auf sein Rennrad.

    Gemeinsam mit Anwältin Kurtev kämpft Oxana M. nun gegen den Arzt, für Gerechtigkeit und um ihren dreijährigen Sohn. "Ich will ihn wieder bei mir haben dürfen – er ist mein Ein und Alles", sagt die Mutter.