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Kindersicherheit: Tipps für jedes Zuhause!

Heute Redaktion
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Kinderunfälle gehören zu den häufigsten Todesursachen der Welt! Auch wenn Sie das im ersten Moment schockieren mag: es ist so. Dabei können Eltern viel für eine kindersichere Wohnung oder ein kindersicheres Haus tun, damit Ihrem Kind bestimmt nichts passiert. Wir haben wertvolle Tipps!

Betroffen sind bei Unfällen im Haushalt vor allem die Kleinsten, nämlich Säuglinge und Kleinkinder bis vier Jahre. Die Häufigkeit von Kinderunfällen mit schweren Verletzungen oder tödlichem Ausgang nimmt in dieser Altersgruppe seit Jahren zu.

Ersticken und Stürze sind häufig

Ersticken und Stürze sind die beiden häufigsten tödlichen Kinderunfälle im Säuglingsalter, während bei Kleinkindern das Ertrinken an erster Stelle steht, gefolgt von tödlichen Unfällen durch Wohnungsbrände. Erst im Alter von sechs bis neun Jahren verlagern sich die Unfälle mit Kindern aus der Wohnung überwiegend in den Straßenverkehr.

Kinder, die krabbeln oder laufen können, sind sehr aktiv und neugierig. Aus diesem Grund sollten Sie die Umgebung von Kleinkindern weitgehend gefahrenfrei halten. Kinder in diesem Alter sind noch nicht in der Lage, Gefahren zu erkennen und diesen auszuweichen.

Kinder haben kein Gefahrenbewusstsein

Dabei könnten Sie als Eltern sehr viel tun, um Kinderunfälle zu vermeiden. Egal, ob es um Fenster, Küchengeräte, Putzmittel, Steckdosen oder Medikamentenschränke geht. Die meisten Kinderunfälle passieren im Kinderzimmer, gefolgt von Küche und Treppen. Über die Hälfte dieser Kinderunfälle sind Stürze, zum Beispiel über die Stiegen im Haus oder vom Kinderbett auf den Boden.

Weitere häufig auftretende Unfallarten sind Zusammenstöße, Schnittwunden, Verbrennungen und Vergiftungen. Die Kleinsten haben noch kein Gefahrenbewusstsein, sind häufig abgelenkt, haben es eilig oder sind schlicht übermütig und deshalb besonders anfällig für Unfälle zuhause. Erst ab etwa vier Jahren entwickeln Kinder zunehmend ein Bewusstsein für Gefahren. Es dauert allerdings noch lange, bis sie Risiken im Voraus erkennen und diese durch entsprechendes Verhalten meiden oder abwehren können.

Sehen Sie den Wohnraum wie ein Kind

Wenn Sie wissen wollen, ob Sie eine kindersichere Wohnung eingerichtet haben, sollten Sie sie mit den Augen Ihres Kindes betrachten. Begeben Sie sich auf den Boden und krabbeln Sie durch die Wohnung. Manche Verursacher für Kinderunfälle können Sie erst dadurch erkennen.

Auch wenn manchen Eltern der Laufstall wie ein "Gefängnis" für ihr Kleinkind vorkommt, ist er, richtig eingesetzt, recht praktisch. Sie können Ihr Kind darin in alle Räume mitnehmen und da spielen lassen, wo Sie selbst gerade arbeiten, auch wenn der Raum ansonsten zu gefährlich für Ihr Kind wäre.

Seite 2: Was Sie zuhause alles sichern müssen - von Steckern bis zum Backrohr!

Wichtige Schritte zu einem sicheren Zuhause:

- Lassen Sie Ihr Kind niemals unbeaufsichtigt! Weder auf dem Wickeltisch noch in der Küche oder im Bad. Es gibt in Möbelhäusern und Baumärkten unzählige Sicherheitsartikel wie Treppen- und Herdschutzgitter, Türstopper, Kastensperren, Rauchmelder oder Steckdoseneinsätze für eine wirklich kindersichere Wohnung.

- Erklären Sie Ihrem Kind - sobald es Laufen und sie verstehen kann - warum etwas gefährlich ist (z. B. Messer, heiße Gegenstände). Bevor es sich am heißen Ofen verbrennt, sollte es die Bedeutung von heiß kennen lernen, indem Sie es unter Ihrer Aufsicht an die heiße Kaffeekanne fassen lassen.

- Üben Sie mit Ihrem Kind Schneiden oder Kerzen anzünden und überlassen Sie dies nicht dem Kindergarten. Erziehung ist immer noch Sache der Eltern und nicht des Bildungssystems. Achten Sie beim Kauf von Spielzeug und Kindermöbeln auch auf das GS-Zeichen (geprüfte Sicherheit). Dies ist ein freiwilliges zusätzliches Prüfzeichen, das Ihnen den Hinweis auf einen langfristig höheren Sicherheitsstandard gibt.

- Viele alltägliche Objekte können zu Kinderunfällen führen. Verzichten Sie auf Tischdecken. Hält sich Ihr Kind daran fest, könnte es diese samt Geschirr und heißen Speisen oder Getränken herunterreißen. Stellen Sie Kannen oder Tassen mit heißen Getränken immer möglichst weit in die Mitte des Tisches. Mit einer Tasse heißem Kaffee kann sich Ihr Kind bis zu einem Drittel seiner Körperoberfläche verbrennen.

- Achten Sie darauf, dass die Kabel von elektrischen Geräten nicht herunterhängen und von Ihrem Kind ergriffen werden können. Ziehen Sie nach Gebrauch sicherheitshalber den Netzstecker.

- Lassen Sie Ihr Kind in der Wohnung auf glatten Böden nicht mit normalen Strümpfen, sondern nur mit Noppen-Socken oder Hausschuhen laufen, damit es nicht ausrutscht.

- Schließen Sie Arbeitsräume (vor allem den Keller) ab, wenn Sie sie nicht nutzen. Lassen Sie Ihr Kind dort nicht alleine, nicht einmal für kurze Zeit. Das gilt auch für offene Fenster. Viel zu oft fallen Kinder aus Fenstern, weil Eltern die Gefahr oder die Kraft ihres Kindes unterschätzen.

- Lassen Sie keine verschluckbaren Kleinteile herumliegen. Besonders gefährlich sind Batterien und Magnetspielzeug. Nickel-Cadmium-Batterien lösen sich im Magen auf und setzen giftige Inhaltsstoffe frei. Knopfzellen bleiben nicht selten bereits in der Speiseröhre hängen und führen dort zu Schleimhautverätzungen. Das immer beliebter werdende Magnetspielzeug ist deswegen so gefährlich, weil die Magnetstäbe sich auch durch die Darmschlingen anziehen können, wenn mehr als ein Teil verschluckt wird.

- Räumen Sie jedes Plastiksackerl sofort weg, da Erstickungsgefahr droht, wenn Ihr Kind sich diese über den Kopf stülpt.

- Wenn Ihr Kind den Geschirrspüler öffnen kann, sollten Sie Messer und Gabeln nach unten in den Besteckkorb räumen und scharfe Messer am besten mit der Hand spülen. Gefährlich ist außerdem der ätzende Geschirreiniger.

- Achten Sie darauf, dass keine Schnüre, Kordeln oder Kabel in Reichweite Ihres Kindes herumliegen, mit denen es sich strangulieren könnte.

- Lassen Sie Ihr Kind im Bad nicht alleine, insbesondere, wenn es in der Badewanne sitzt. Bleiben Sie dabei, wenn das Badewasser einläuft – kontrollieren Sie die Temperatur und achten Sie auf Rutschgefahr. Lassen Sie Ihr Kind auch keine Sekunde mit offenem Feuer oder brennenden Kerzen alleine. Verwahren Sie Streichhölzer und Feuerzeuge kindersicher.

- Bewahren Sie Medikamente, Putzmittel und Kosmetika im Bad so auf, dass Ihre Kinder nicht an sie herankommen. Entfernen Sie im Bad alle elektrischen Geräte wie Zahnbürste, Föhn oder Rasierapparat aus der Nähe von Waschbecken und Badewanne. Ziehen Sie den Schlüssel von der Badezimmertür ab, damit sich Ihr Kind nicht einsperren kann.

Seite 3: Wie Sie Ihrem Kind Gefahren erklären!

Treppentraining: Üben Sie mit Ihrem Kind immer wieder das Treppensteigen. Zeigen Sie ihm als Erstes, wie es gefahrlos eine Treppe rückwärts hinunter krabbeln kann. Drehen Sie Ihr Kind so herum, dass es die Treppe hinaufschaut. Stellen Sie sich hinter Ihr Kind, damit Sie es notfalls auffangen können.

Klettertraining: Zeigen Sie Ihrem Kind, wie es sicher auf einen Stuhl klettert und wieder hinunter. Wählen Sie einen großen vierfüßigen Stuhl mit Lehne und lassen Sie Ihr Kind von der Seite hinaufsteigen, während Sie den Stuhl an der Lehne festhalten. Sobald der Stuhl kippelt und umzufallen droht, machen Sie Ihr Kind darauf aufmerksam und üben mit ihm, Stühle immer von vorne zu erklettern.

Feuer und Flamme: Zünden Sie gemeinsam mit Ihrem Kind eine Kerze an. Führen Sie seinen Finger an die Flamme, so dass es die Hitze spürt. Nehmen Sie ein Stück Stoff oder ein Stück Papier und zeigen Sie Ihrem Kind, wie es Feuer fängt.

Top-Gefahr Küche: Für Kinder ist die Küche sicherlich einer der spannendsten, aber auch einer der gefährlichsten Räume im Haus. Deshalb müssen Sie dies Ihrem Kind erklären. Ist es dafür aber noch zu klein, gilt folgendes: Schubladen können Sie mit einem Stopper sichern, dann klemmen sich die Kinder nicht die Finger ein.

An Küchenschränken verhindern beispielsweise kleine Haken, dass Kinder sie öffnen können. Besonders wichtig ist dies dort, wo Chemikalien wie Waschpulver, Spülmittel, Petroleum, Terpentin, Grillanzünder, Abflussreiniger oder Blumendünger gelagert wird. Den Herd können Sie mit einem Gitter sichern, das Kinderfinger von heißen Herdplatten und Topf- und Pfannengriffen fernhält.

Seite 4: Checkliste für ein kindersicheres Zuhause!

Checkliste für ein kindersicheres Zuhause:

Herdschutzgitter

Hitzschutz für Backofenfenster

Schubladensperren

abschließbarer Putzschrank

Rutschfeste Noppenmatten

Wassertemperaturregler

abschließbarer Medizinschrank

Kosmetika und Waschmittel wegschließen

Wandhalterung für Schränke und Regale

abgerundete Kantenschützer in Laufwegen

keine herunterhängenden Tischdecken

Anti-Rutsch-Streifen unter Teppiche und Läufer kleben

Alkohol wegschließen

giftige Pflanzen entfernen

Kindersicherung für alle Steckdosen

stabile und kippsichere Möbel mit abgerundeten Ecken

ausschließlich Spielsachen mit geprüftem Sicherheitssiegel

Etagen- und Hochbetten erst ab 6 Jahren, mit hoher Seitenumrandung und fester Leiter

Fenstersicherung

Treppenschutzgitter

keine losen Teppiche

Rutschhemmer auf glatte Stufen kleben

keine Klettermöglichkeiten auf die Balkonbrüstung

abschließbare Balkontüren

Scharfe Gartengeräte und Werkzeuge wegschließen