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Kinderleiche aus der Donau – Polizei tappt im Dunkeln
Auch ein Dreivierteljahr nachdem die Leiche eines kleinen Buben in der Donau bei Ingolstadt (D) entdeckt wurde, steht die Polizei vor einem Rätsel.
Der grausige Fund einer Kinderleiche in der Donau nahe der deutsch-österreichischen Grenze ist auch ein dreiviertel Jahr danach noch nicht aufgeklärt. Nach wie vor gibt es keine Hinweise auf die Identität jenes Buben, der im Mai 2022 im deutschen Großmehring, rund 180 Kilometer stromaufwärts von Passau und der oberösterreichischen Grenze, treibend in einem Plastiksack eingewickelt im Wasser der Donau von einem Kanufahrer entdeckt wurde.
Inzwischen weiß man nur, dass der Bub zwischen drei und sieben Jahren alt, circa 110 cm groß und etwa 15 Kilo schwer war. Er hat blaue Augen, helle Haut und dunkelblondes bis braunes Haar. "Wir sind uns relativ sicher, dass das Kind nicht direkt aus der Region stammt", erklärt Polizeisprecher Andreas Aichele.
10.000 Euro Belohnung für "Stecknadel"
Die Polizei hat für Hinweise, die zur Aufklärung des Falles führen, eine Belohnung von 10.000 Euro ausgesetzt. Es seien auch bereits einige aus der Bevölkerung gekommen, "aber es war nicht der dabei, der uns gleich sprunghaft weitergeholfen hätte", so Aichele. Dafür gebe es kleine Ermittlungsansätze, denen nachgegangen werde. "Wir graben den Heuhaufen noch ordentlich um, auf der Suche nach der Stecknadel."
Eine Theorie ist, dass die verpackte Kinderleiche von einer Brücke der viel befahrenen Autobahn 9 (München-Nürnberg) in den Fluss geworfen worden sein könnte. Die Ermittlungsgruppe der Ingolstädter Kriminalpolizei ermittelt europaweit nach dem Täter.