Niederösterreich
Kinder hetzten neugeborenen Frischling zu Tode
Grausamer Fall von Tierquälerei im Helental: Kinder spielten mit einem Frischling Fangen. Ein Radfahrer wollte das Tier noch retten, aber es starb.
Mehrere Notrufe gingen vor ein paar Tagen in der Wildtierauffangstation Kaltenegger in Traiskirchen ein. Kinder sollen mit einem neugeborenen Frischling, die blutende Nabelschnur hing noch daran, Fangen gespielt haben. Das Tier war völlig in Panik und quiekte lautstark.
Auch mehrere Erwachsene sollen den Kindern bei der Hetzjagd zugesehen haben. Ein zufällig vorbeikommender Radfahrer setzte dem Treiben ein Ende. "Ich war gerade mit dem Fahrrad unterwegs, als ich unzählige Kinder sah, die den Frischling hin und her jagten", teilte er mit. Er hob das Tier behutsam hoch und gab es in ein Stoffsackerl. Danach brachte er das Wildschwein-Baby zu einer Tierärztin.
Frischling schrie panisch
Bei der Übergabe schrie das Kleine panisch. Die Tierärztin gab ihm etwas zur Beruhigung. Danach wurde es mit einer Ersatzmilch gefüttert. Doch es war zu spät: Der Frischling verstarb. Claudia Kaltenegger, die Leiterin der Wildtierauffangstation, machte den Fall publik.
"Die Kinder, die unbedacht mit dem neugeborenen Frischling gespielt haben, hatten Glück, dass das Muttertier anscheinend weit weg war. Denn was eine über hundert Kilo schwere Sau mit den Kindern anstellen hätte können, will ich mir gar nicht ausmalen", so Kaltenegger.
"Eltern sind für Kinder verantwortlich"
Sie appelliert an die Eltern, dass Kinder im Umgang mit Tieren - und vor allem mit Jungtieren - aufgeklärt werden sollen. "Kinder sollten wissen, dass man in der Natur leise ist. Und wenn man auf Tiere trifft, diese nicht zu Tode bespielt", mahnt sie. Denn das Kleine hatte laut ihr nach dieser Tortur keine Chance.